Aus der MHH

Verband der Ersatzkassen (vdek) vergibt Zukunftspreis an MHH-Patientenuniversität

Ausgezeichnetes Projekt für digitale Kompetenz

v.l.nr.: Katarzyna Thabaut (NAKOS), Anabel Bornemann, Dr. Gabriele Seidel, Prof. Dr. Marie-Luise Dierks, MHH-Patientenuniversität. Copyright: vdek.

Stand: 07. Oktober 2022

Die Patientenuniversität der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) kann sich über eine besondere Auszeichnung freuen: Mit dem Projekt „KundiG – Klug und digital durch das Gesundheitswesen“ zählt sie zu den Preisträgern des diesjährigen Zukunftspreises des Verbandes der Ersatzkassen (vdek). Das Projekt fördert die digitale Gesundheitskompetenz von Menschen mit chronischen Erkrankungen. Das Preisgeld beträgt 5.000 Euro.

„Digitale Angebote müssen leicht zugänglich und verständlich sein, damit Versicherte davon profitieren“, betonte Hanno Kummer, Leiter der vdek-Landesvertretung, bei der Preisverleihung in Berlin, „nur dann können diese Angebote dazu beitragen, dass Menschen richtige Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen. Das Projekt KundiG der MHH- Patientenuniversität geht genau diese Herausforderung an. Das hat die Jury des diesjährigen vdek-Zukunftspreises honoriert“. Die Verantwortlichen des Projektes haben den Nutzen ihrer Arbeit für die Teilnehmenden bereits vielfach beobachten können: „Wir haben im Laufe der sechs Module gesehen, wie sich die Kompetenz im Umgang mit digitalen Angeboten spürbar verbessert hat. Das gilt nicht nur für Anfänger, sondern auch für Patienten, die schon einige Vorkenntnisse hatten“, erklärte Prof. Dr. Marie-Luise Dierks vom Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der MHH.

KundiG ist ein Onlinekurs, der sich an Menschen mit chronischen Krankheiten, deren Angehörige und Interessierte richtet. Die Teilnehmenden erfahren in wöchentlichen Lektionen über je zweieinhalb Stunden, wie sie am besten mit den vielfältigen digitalen Angeboten im Gesundheitswesen umgehen können. Dabei geht es unter anderem um die elektronische Patientenakte, Medikamentenpläne und Gesundheits-Apps, aber auch um die Frage, wie man im Internet seriöse Gesundheitsinformationen findet. Zudem lernen die Teilnehmenden, worauf beim Datenschutz zu achten ist und wie Videosprechstunden funktionieren. Informationen zu Selbsthilfegruppen und Online-Unterstützungsangeboten komplettieren das Programm. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf vielfältigen Lernelementen: So kommen neben schriftlichen Materialien auch Videos, Podcasts und Frage-Antwort-Runden zum Einsatz.

KundiG wird unter Federführung der Patientenuniversität der MHH in einem partizipativen Entwicklungs- und Erprobungsprozess zusammen mit der BARMER und Institutionen der Selbsthilfe, der  Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe e.V., der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) sowie den Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V., erarbeitet. Die Teilnahme für Patienten und Interessierte ist kostenlos.

Der Verband der Ersatzkassen zeichnet seit 2010 herausragende Projekte mit dem Zukunftspreis aus, die zur Verbesserung der Versorgung beitragen. In diesem Jahr stand der Preis unter dem Motto „Gesundheitskompetenz stärken“.