Aus der MHH

Weltenzephalitistag 2023: Die MHH leuchtet in Rot

Die Aktion „shine a light on encephalitis“ am 22. Februar soll die Erkrankung stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken

Das Hauptgebäude der MHH wird zum Weltenzephalitistag rot angeleuchtet.

„Shine a light on encephalitis“ – es zeigt das Hauptgebäude der MHH, das in rot erstrahlt; Copyright: Johannes Stichternath / MHH

20. Februar 2023

Am 22. Februar 2023 ist Weltenzephalitistag: in der Nacht vom 21. auf den 22. Februar werden deshalb weltweit viele Gebäude unter dem Motto „shine a light on encephalitis“ in der Farbe Rot leuchten, um das Thema Gehirnentzündungen stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken. „Die MHH beteiligt sich gerne an dieser Aktion der Enzephalitis Gesellschaft und lässt das Hauptgebäude der MHH in Rot erstrahlen“, betont Professor Dr. Kurt-Wolfram Sühs, Oberarzt in der MHH-Klinik für Neurologie. „Die Erkrankung ist zwar selten, sie kann aber lebensbedrohlich sein und zudem zu bleibenden Gehirnschäden führen.“ Deutschlandweit erkranken im Jahr etwa 5.000 Menschen daran. Auslöser können Viren oder Bakterien sein, seltener wird die Erkrankung autoimmun ausgelöst, also durch überschießende Reaktionen des Immunsystems. Die Enzephalitis kann zu Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen, epileptischen Anfällen, Sprach-, Seh-, oder motorischen Störungen führen.

MHH bietet breites Diagnostik- und Behandlungsspektrum

„An der MHH sehen wir durch das große Einzugsgebiet deutlich mehr Fälle als die für Hannover statistisch erwartbaren 10 bis 20 Patienten pro Jahr“, erklärt Professor Sühs. Aufgrund der Symptome wie Verhaltensänderungen oder Gedächtnisstörungen sei die autoimmune Hirnentzündung gerade in der Frühphase häufig nicht leicht richtig zu erkennen. „Im MHH-Zentrum für seltene Erkrankungen bieten wir deshalb in unserem Einzelzentrum für ,Autoimmune Enzephalomyelitiden‘ ein hochspezialisiertes Diagnostik- und Behandlungsspektrum an, vom Liquorlabor über die intensivmedizinische Behandlung bis zur neuroimmunologischen, ambulanten Sprechstunde“, betont Professor Sühs, der das Einzelzentrum gemeinsam mit Professorin Dr. Corinna Trebst leitet.

MHH Expertinnen und Experten an weltweit erster klinischer Studie beteiligt

Um die Erkrankung besser verstehen und behandeln zu können, engagieren sich die MHH-Expertinnen und -Experten in nationalen und internationalen Forschungskooperationen wie dem GENERATE Netzwerk (www.generate-net.de) und sind an der weltweit ersten klinischen Studie beteiligt, die eine Behandlungsoption bei schwerwiegender autoimmuner Enzephalitis prüft. „Häufig sind die autoimmunen Hirnentzündungen, abhängig von ihrem auslösenden Antikörper, gut behandelbar“, sagt der MHH-Neurologe. Bei viralen und bakteriellen Erregern erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem TWINCORE, dem Zentrum für experimentelle und klinische Infektionsforschung.  „Auch in diesen Fällen lassen sich durch einen frühen Behandlungsbeginn Komplikationen vermeiden und die Sterblichkeit kann erheblich reduziert werden.“

Hinweis: Die Beleuchtung des MHH-Hauptgebäudes erfolgt mit sparsamen LED-Leuchten!