Bei einer akademischen Gedenkfeier würdigten Wegbegleiter:innen das Lebenswerk des renommierten Gastroenterologen und früheren MHH-Präsidenten.
Musikalisch begleitet wurde die Trauerfeier vom MHH-Chor unter Leitung von Eva Filler. Copyright: Karin Kaiser/MHH
Rund drei Monate nach seinem Tod hat die MHH ihren früheren Präsidenten Prof. Dr. Michael Manns mit einer akademischen Feier geehrt. Kolleginnen, Kollegen sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter würdigten den international renommierten Gastroenterologen, der die MHH über Jahrzehnte geprägt hat. Professor Manns hatte als Arzt unzählige Leben gerettet – am 15. August erlag er im Alter von 73 Jahren einer Tumorerkrankung.
In Grußworten und Gesprächsrunden wurde an den langjährigen Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie erinnert als einen medizinischen Visionär und einen zutiefst menschlichen Kollegen. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hob hervor, wie sehr Professor Manns die Hochschule durch seine Haltung und Fürsorge geprägt habe.
Festvortrag würdigt internationales Engagement in der Lebermedizin
Besondere Beachtung verdient der Festvortrag des renommierten Hepatologen Professor Tom Hemming Karlsen vom Oslo University Hospital Rikshospitalet und der University of Oslo, der eigens aus Norwegen angereist war. Als langjähriger Weggefährte von Professor Manns erinnerte er an das gemeinsame Engagement in der EASL–Lancet Commission: Die gemeinsame Initiative der Fachzeitschrift The Lancet und der Europäischen Gesellschaft für Leberforschung (EASL) zeigt die gesundheitspolitische Relevanz von Lebererkrankungen auf und setzt sich für einen Wandel in der Lebermedizin ein – weg von der reinen Endstadium-Behandlung hin zu Prävention, frühzeitiger Diagnose und Behandlung von Lebererkrankungen. Einen Wandel, den Professor Manns miterlebt hat und vor allem mitgestaltet.
Weggefährten erinnern mit persönlichen Geschichten
In persönlichen Rückblicken schilderten Weggefährten Stationen seines Werdegangs – von Berlin über Mainz bis nach Hannover – und erzählten Anekdoten, die seine humorvolle Seite sichtbar machten. Der frühere Ministerpräsident Sigmar Gabriel berichtete, wie Professor Manns einst an einem Sonnabend spontan nach Goslar fuhr, um einem schwer erkrankten Freund zu helfen: ein Beispiel für den „Arzt aus Leidenschaft“, der große Spuren hinterließ, ohne je großspurig aufzutreten.
Dr. Johanna Rieder, die älteste Tochter von Professor Manns, dankte für die große Anteilnahme. Die vielen Briefe und Worte hätten die Familie tief berührt – und sie wünschte, ihr Vater hätte diese Wertschätzung noch selbst erleben können.
- Die Aufzeichnung der akademischen Gedenkfeier finden Sie hier.
- Den Trauerfilm „Ein Nachdenken, ein Zuwinken“ können Sie hier angucken.
Text: Inka Burow