Klinikneubau

Klinik-Neubau auf gutem Weg

Haushaltsausschuss ebnet Weg für Planung der ersten Baustufe des MHH-Neubaus

Professor Manns und Minister Mohrs im Gespräch.

Professor Manns und Minister Mohrs; Copyright: Stefan Zorn / MHH.

Stand: 18. Januar 2023

Weiterer Fortschritt für den Klinik-Neubau der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Der Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Niedersächsischen Landtags hat am Mittwoch grünes Licht für das vorgelegte grundlegende Konzept für den MHH-Neubau gegeben. Damit ist der Weg für die Planung der ersten Baustufe geebnet. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs hatte die Ausschussmitglieder zuvor darüber informiert, dass die Neubaumaßnahmen der beiden hochschulmedizinischen Einrichtungen in Hannover und Göttingen erfolgreich voranschreiten. Den Ausschuss für Wissenschaft und Kultur hatte der Minister bereits am Montag dieser Woche informiert.

Neubau spielt eine wichtige Rolle

„Durch den Beschluss zur Fortschreibung des Maßnahmenfinanzierungsplans für die Bedarfsermittlung der ersten Baustufe der MHH wird eine wichtige Grundlage geschaffen, um mit den Planungen der MHH zügig voranzuschreiten“, betonte Falko Mohrs, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur. „Als Land wollen wir mit den beiden Großprojekten an MHH und Universitätsmedizin Göttingen (UMG) nicht nur die Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten in Niedersachsen weiter erhöhen und sicherstellen, sondern auch eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von hoch technologisierten und zukunftsweisenden öffentlichen Hochbaumaßnahmen einnehmen. Unsere beiden Universitätskliniken gehören zu den besten in Deutschland. In Lehre und Forschung gehören sie zur deutschen Spitzengruppe und müssen auch in der Zukunft dort sein, auch hierfür spielt der Neubau eine wichtige Rolle.“

Das Land Niedersachsen verfügt mit der MHH und der UMG über zwei international anerkannte Hochschulkliniken. Um den Investitionsstau im Bereich der Krankenversorgung an beiden Universitätsmedizin-Standorten zu beheben, hatte das Land ein Sondervermögen mit einem Volumen von 2,1 Milliarden Euro errichtet. Es handelt sich damit um das derzeit größte Bauprojekt in Niedersachsen und um eins der wohl ambitioniertesten Bauprojekte in der Geschichte Niedersachsens.

Bauliche Entwicklungsplanung in Landtagsauschüssen vorgestellt

An beiden Standorten sind wesentliche Fortschritte bei den jeweiligen Neubauvorhaben gemacht worden. So konnten die Mitglieder des Ausschusses für Haushalt und Finanzen die sogenannte Bauliche Entwicklungsplanung (BEP) bei der MHH zur Kenntnis nehmen. Bei dieser baulichen Entwicklungsplanung handelt es sich um das entscheidende, grundlegende Konzept für den Neubau der Krankenversorgung. Darin wird dargestellt, welche Kliniken wann in welcher Baustufe in den Neubau einziehen können. Im Rahmen des für die MHH zur Verfügung stehenden Sondervermögens in Höhe von 1,05 Milliarden Euro wurde zudem ermittelt, wie viel Quadratmeter Nutzfläche gebaut werden können.

Erste Baustufe mit 562 Betten

Die Planungen haben eine erste Baustufe definiert, die die drei Organ- und Behandlungseinheiten Notfall & Trauma, Herz & Lunge sowie den ersten Teil Kopf & Nerven (somatischer Teil, nicht aber Psychiatrie und Psychosomatik) beinhaltet. Diese erste Baustufe verfügt über insgesamt 562 Betten inklusive 120 Intensiv- und Intermediate-Care-Betten sowie 24 Operationssäle. Der Grobflächenbedarf erreicht mit rund 52.000 Quadratmeter Nutzungsfläche ein gutes Drittel der gesamten Krankenversorgung. Zusätzlich sind ein neues Parkhaus und Kosten für Nachhaltigkeit und Digitalisierung berücksichtigt. Die erste Baustufe soll 2033 fertiggestellt sein.

Weitere Mittel für Konkretisierung der Planung jetzt freigegeben

Für die Konkretisierung des betriebsorganisatorischen und funktionalen Bedarfs der ersten Baustufe als Grundlage für die dann folgende Bauplanung stellt das Land der mit der Umsetzung beauftragten Baugesellschaft HBG nun weitere Mittel zur Verfügung. In einem Betriebssicherungskonzept für die Bestandsgebäude auf dem Bestands-Campus hat die Hochschule zudem untersucht, welche Gebäude durch die Umzüge der Kliniken in den Neubau frei werden. Sie können gegebenenfalls anderen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung stehen, deren Räume in schlechterem Zustand sind.

MHH übernimmt Bauherrenverantwortung für Bestands-Campus

Seit Beginn des Jahres hat die MHH zudem eigenverantwortlich die Bauherrenverantwortung für alle Baumaßnahmen auf dem Campus übernommen – außer dem Neubau für die Krankenversorgung am Stadtfelddamm. Bislang war das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften zuständig für die Planung, Ausschreibung, Baubegleitung, Kontrolle, Rechnungsprüfung, Zahlungsfreigabe und Überwachung des Projektbudgets. Mit dem neuen Konstrukt werden die Prozesse vereinfacht und die Umsetzungen der Maßnahmen beschleunigt.

Einmalige Chance zur Entwicklung

 „Ich sehe in dem Neubau für die Krankenversorgung zusammen mit der Umsetzung des Betriebssicherungskonzepts für den Bestand für Forschung und Lehre die einmalige Chance, einen Hannover Health Science Campus zu schaffen für die Medizin von morgen in Niedersachsen, Deutschland und Europa“, betonte MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns. „Mit der Baulichen Entwicklungsplanung wissen wir nun, welche Flächen wir für die Krankenversorgung brauchen. Jetzt kann die Baugesellschaft in die eigentliche Bauplanung für den Neubau der Krankenversorgung einsteigen. Mit der Übernahme der Bauherrenverantwortung beschleunigen wir Renovierungs- oder Neubaumaßnahmen auf unserem Campus enorm, was für die Weiterentwicklung von Forschung und Lehre essenziell ist.“

Burkhard Landré, Geschäftsführer der Dachgesellschaft Bauvorhaben Hochschulmedizin Niedersachsen (DBHN) ergänzte: „Mit der vom Land geschaffenen Organisationsstruktur geht eine besondere Transparenz über die aktuellen Projektstände einher. Nur so entstehen schnelle Entscheidungswege und wirkungsvolle Steuerungsmöglichkeiten der Projektbeteiligten und des Landes, um die Bauvorhaben erfolgreich voranzubringen.“