Aus der MHH

MHH-Transplantationszentrum transplantiert mehr Organe als im Vorjahr

In 2023 wurden an der MHH 345 Organe verpflanzt. Das Zentrum dankt den Organspenderinnen und -spendern und ihren Angehörigen.

Das Foto zeigt (von links) Professor Dr. Moritz Schmelzle mit Großmutter Eva (65), die ihrer Enkeltochter Johanna (21) eine Niere gespendet hat, und den Operateur Dr. Nicolas Richter.

Erste Lebendspende in 2024 (von links): Professor Moritz Schmelzle mit Großmutter Eva, die ihrer Enkeltochter Johanna eine Niere gespendet hat, und der Operateur Dr. Nicolas Richter. Johanna leidet seit zwei Jahren an einer Erkrankung der Niere, die den Eingriff erforderlich gemacht hat. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Geschenktes Leben: Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat im vergangenen Jahr 345 Organe verpflanzt. 345 Organe, die gespendet wurden, um Leben zu retten. „Ohne die Spendenbereitschaft können wir unseren schwerkranken Patientinnen und Patienten nicht helfen“, sagt Professor Dr. Moritz Schmelzle, Leiter des Transplantationszentrums und der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. Allein an der MHH warten mehr als 1.000 Patientinnen und Patienten auf ein Organ; in Deutschland sind es insgesamt rund 8.400. „Stellvertretend für alle Mitarbeitenden des Transplantationszentrums und im Namen unserer Patientinnen und Patienten bedanke ich mich herzlich bei den Organspendern und ihren Angehörigen.“

Höhere Transplantationszahlen in 2023 im Vergleich zu 2022

Bundesweit ist im vergangenen Jahr die Zahl aller gespendeten Organe um mehr als acht Prozent auf 2.877 angestiegen. Die Zahl der Transplantationen stieg im Jahr 2023 bundesweit auf 2.985 und an der MHH auf 345: 19 Herzen, 81 Lebern, 149 Nieren, 92 Lungen und vier Bauchspeicheldrüsen. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2022 waren es 314 Transplantationen: 22 Herzen, 70 Lebern, 138 Nieren, 80 Lungen und vier Bauchspeicheldrüsen.

Knapp zwölf Prozent der 345 Organe in 2023 wurden Kindern und Jugendlichen transplantiert. 31 der 149 verpflanzten Nieren und vier transplantierte Lebern kamen von Lebendspenderinnen und -spendern. An der großen Zahl der Transplantationen an der MHH und ihren langfristigen Erfolgen haben viele mitgewirkt. „Transplantation ist Teamwork. Die guten Ergebnisse bei den Transplantationen sind auch das Ergebnis der vorbildlichen interprofessionellen Zusammenarbeit im Zentrum“, betont Professor Schmelzle.

Kultur der Dankbarkeit

Wie kann den Angehörigen Danke gesagt werden? Das MHH-Transplantationszentrum unterstützt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) bei der Betreuung der Angehörigen über die Organspende hinaus. So ist es für Angehörige von Organspenderinnen und -spendern wichtig zu erfahren, wie es den Organempfängerinnen und -empfängern nach der Transplantation geht. Das Transplantationszentrum und die DSO übermitteln anonyme Informationen zum Gesundheitsstand der Transplantierten an die Spenderfamilie.

Viele Empfängerinnen und Empfänger möchten nach einer Transplantation „etwas zurückgeben“ und Danke sagen. Dies ist mittels eines anonymisierten Dankesbriefs möglich, der über das Zentrum und die DSO den Angehörigen übermittelt wird. Für die Spenderfamilie ist es oft ein großer Trost zu wissen, dass der Verstorbene anderen Patientinnen und Patienten helfen konnte. Anonyme Dankesbriefe veröffentlicht die DSO mit Einverständnis der Transplantierten auf ihrem Internet-Portal für Dankesbriefe.

Text: Camilla Mosel