Mehr als 50 Boote bei Benefizregatta: Ein großer Erfolg für den guten Zweck.

Zwei Teams von „Rudern gegen Krebs“ kurz vor dem Startschuss auf dem Maschsee. Copyright: Jana Sust / MHH

Beeindruckende Leistung trotz Krebserkrankung: Jugendliche Krebspatient:innen der MHH gehen bei Benefizregatta an den Start. Copyright: Jana Illmer-Krüger / MHH
Am vergangenen Samstag verwandelte sich das Bootshaus des Hannoverschen Ruder-Clubs in einen Ort der Solidarität und sportlichen Begeisterung. Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“, die in diesem Jahr zum ersten Mal in Hannover stattfand, zog Hunderte von Teilnehmenden und Besucherinnen und Besucher an – mit einem gemeinsamen Ziel: Ein starkes Zeichen gegen Krebs zu setzen.
Ruderneulinge und Profis gehen gemeinsam an den Start
Bei bestem Sommerwetter traten über 50 Teams auf dem Maschsee in spannenden Rennen gegeneinander an. Teilgenommen haben Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Rudersportlerinnen und Rudersportler, vor allem aber auch Ruderneulinge regional ansässiger Unternehmen. Die Teilnehmenden zeigten großen Einsatz und Teamgeist – ganz im Sinne der Veranstaltung, die Sport und soziales Engagement miteinander verbindet.
„Zum ersten Mal im Ruderboot zu sitzen und gemeinsam über das Wasser zu gleiten, war eine großartige Erfahrung. Es hat mich beeindruckt und bewegt, wie viele Menschen zusammengekommen sind, um gemeinsam etwas Gutes zu tun. Im Vorfeld hatten wir ein sehr gut organisiertes Training, die Trainer, die Helfer der Rudervereine, die uns die Boote zur Verfügung gestellt haben und die Steuerfrauen und -männer waren alle mit Vollgas dabei. Wir hoffen, die Regatta kommt nächstes Jahr wieder nach Hannover. Wir werden weiter rudern!“, beschreibt die Teilnehmerin Franziska-Roberta Schneider.
Erlöse der Regatta fließen in die Sportmedizin der MHH
Die Benefizregatta ist eine Initiative der Stiftung Leben mit Krebs. Das Comprehensive Cancer Center (CCC) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat die Veranstaltung koordiniert. Mit den Einnahmen aus den Regatten fördert die Stiftung „Leben mit Krebs“ am jeweiligen Standort regional therapieunterstützende Angebote in onkologischen Bereichen, insbesondere moderate Sport- und Bewegungsprojekte. Die Erlöse aus der Regatta in Hannover sind in den Fachbereich Sportmedizin der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin an der MHH geflossen. Krebserkrankte Patientinnen und Patienten erhalten während und nach der Intensivtherapie Unterstützung in verschiedenen Projekten in den Bereichen Prävention, Sporttherapie und Rehabilitation.
„Rudern gegen Krebs steht seit 20 Jahren für gelebte Solidarität und konkrete Hilfe. Moderne Forschung und verbesserte Therapien konnten bereits einigen Krebsarten einen Teil ihres Schreckens nehmen. Unverzichtbar ist aber auch die starke Rolle der Gesellschaft, die Betroffene unterstützt und ihnen hilft, ihre eigene Stärke zu spüren. Passgenaue Sportangebote leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Genau hier setzt die heutige Regatta an: Ihre Erlöse sollen Sportprogramme für Betroffene in bislang unterversorgten Regionen ermöglichen. Denn Teilhabe und Lebensmut dürfen keine Frage des Wohnorts sein. Mein Dank gilt allen, die dazu beitragen“, betont Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, der die Veranstaltung besuchte und die Siegerteams persönlich auszeichnete.
Junge Krebspatient:innen aus der MHH mit großer Begeisterung im Boot
Ein Highlight war die Teilnahme von zwei Gruppen des ActiveOncoKids-Netzwerks. Die jungen Patientinnen und Patienten aus der Kinderonkologie der MHH sind zwischen 15 und 19 Jahre alt. Mit sportlicher Unterstützung durch Mirko Buzdon (Sportmedizin, MHH), Vincent Mietzke (Psychosozialer Dienst, MHH) und dem Engagement von Rudertrainer Niklas-Maximilian Epping (HRC von 1880 e.V.) nahmen sie mit großer Begeisterung am Rennen teil – teils im Boot, teils lautstark vom Ufer aus. „Mit unseren Rudertrainings, dem gemeinsamen Ruderwochenende und der Teilnahme an der Regatta wollen wir den Kindern nach ihrer intensiven Krebstherapie zeigen: Ihr gehört wieder dazu – stark, belastbar und voller neuer Kraft. Für viele Familien ist es ein berührender Moment, wenn sie erleben, wie viel ihr Kind wieder schaffen kann. Oft ist es das erste Mal, dass die Zuversicht wächst: Es geht Schritt für Schritt bergauf“, erklärt Buzdon.
Die OnkoKids haben in den vergangenen Jahren bereits an Benefizregatten an anderen Standorten teilgenommen und freuten sich sehr darüber, dass die Veranstaltung in diesem Jahr in Hannover stattfand. Hierbei traten die Jugendlichen erstmals in Konkurrenz zu Erwachsenenbooten an, was eine besondere Herausforderung darstellte. Ihre Teilnahme steht sinnbildlich für den Mut, die Lebensfreude und den Teamgeist, die Rudern gegen Krebs auszeichnen. Das Wochenende war geprägt voller bewegender Momente und herausragender sportlicher Leistungen. Die Unterstützung durch den Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. an diesem Wochenende war ein wichtiger Beitrag.
Neben den sportlichen Wettkämpfen haben bei der Veranstaltung ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, Interviews und verschiedene Stände für ein familienfreundliches Event mit Mehrwert gesorgt. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Unterstützerinnen und Unterstützern – sei es durch Sponsoring, die engagierte Vorbereitung, die Trainings im Vorfeld oder den tatkräftigen Einsatz am Veranstaltungstag.
Text: Jana Illmer