Galileo-KTx

General practitioners’ role in follow-up care for kidney transplant patients

Logo des Projektes Galileo_KTx

Hintergrund

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist das größte Transplantationszentrum in Deutschland. In der MHH werden jedes Jahr zwischen 350 und 400 Organe transplantiert. Im Jahr 2021 wurden beispielsweise 147 Nieren, 89 Lebern, 81 Lungen, 15 Herzen und 5 Bauchspeicheldrüsen transplantiert.

Um die Funktion transplantierter Nieren so lange wie möglich zu erhalten, ist eine umfassende Betreuung und Nachsorge in enger Zusammenarbeit zwischen Hausärzt:innen, Nephrolog:innen, Krankenhäusern und Transplantationszentren von entscheidender Bedeutung. Die Nachsorge umfasst die individuelle Anpassung der immunsuppressiven Therapie, die regelmäßige Überwachung der Transplantatfunktion und die rechtzeitige Erkennung der akuten Organabstoßung sowie möglicher Infektionen. In der Langzeitnachsorge sind Prävention, Früherkennung und Behandlung dieser typischen Komorbiditäten einerseits und die Überwachung der Transplantatfunktion und immunsuppressive Medikation andererseits für die Aufrechterhaltung der Transplantatfunktion unerlässlich und um das Überleben der Transplantatempfänger:innen zu sichern. Verschiedene Aspekte dieser Nachsorge nach Transplantation sind Teil der hausärztlichen Versorgung – allerdings ist die Nachsorge von organtransplantierten Menschen keine alltägliche Aufgabe für Hausärzt:innen. Dementsprechend mangelt es an Erfahrung, Routine und spezifischem Wissen über die Nachsorge von Transplantationspatient:innen. Unklare Zuständigkeiten, unzureichende Kooperation und Kommunikation zwischen Haus- und Fachärzt:innen können zusätzlich zu Barrieren in der Versorgung führen.

Es ist unklar, welche Erfahrungen und Erwartungen Transplantationszentren an die Nachsorge durch Hausärzt:innen und umgekehrt haben. Ebenso unbestimmt sind die Erfahrungen und Erwartungen der betroffenen Patient:innen gegenüber den Hausärzt:innen.


Ziele

Das Hauptziel dieser explorativen Studie ist eine multiperspektivische Bedarfsanalyse bezüglich der Rolle von Hausärzt:innen in der Nachsorge von nierentransplantierten Patient:innen. Die Studie zielt darauf ab:

  1. die Erfahrungen, Erwartungen und Wünsche von Nierentransplantierten und Ärzt:innen der Nierentransplantationsambulanz der MHH zu erfassen und zu beschreiben.
  2. die Erfahrungen, Herausforderungen und Bedürfnisse von Hausärzt:innen zu erfassen und zu analysieren, um eine angemessene Nachsorge für nierentransplantierte Patient:innen zu gewährleisten.
  3. zu ermitteln, inwieweit und in welchen Bereichen Hausärzt:innen Unsicherheiten wahrnehmen und sich Weiterbildung in Bezug auf die Nachsorge für nierentransplantierte Patient:innen wünschen.

Abbildung zum Studiendesign des Projektes.
Copyright: Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin/MHH

Methoden

Aufgrund des explorativen Charakters dieses Projekts haben wir uns für ein Mixed-Methods-Design entschieden, bei dem etablierte qualitative und quantitativen Methode der Versorgungsforschung zum Einsatz kommen. Die Studie umfasst 5 unterschiedliche Arbeitspakete.

 

Relevanz der erwarteten Ergebnisse

Das Projekt Galileo KTx wird das Bewusstsein für die unterschiedlichen Perspektiven der Betroffenen schärfen und ein besseres Verständnis für die bestehenden Bedürfnisse fördern. Die Ergebnisse der Studie liefern somit eine Evidenzbasis für eine weitere Optimierung der Strukturen und Prozesse in der Nachsorge von nierentransplantierten Patient:innen an der MHH, insbesondere in Bezug auf die Kooperation und Kommunikation zwischen dem Transplantationszentrum der MHH und Hausärzt:innen der Transplantierten.

 

Förderung

Das Projekt wird in der 12-monatigen Laufzeit vom 01.03.2023-29.02.2024 durch das Transplantationszentrum der MHH gefördert.


Galileo KTx Team

Lageplan der MHH
Copyright: MHH

PD Dr. med. Kambiz Afshar (Projektleitung)

Prof. Dr. Stephanie Stiel (stellv. Projektleitung)

Dr. PH Melanie Brinkmann (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

 

Anschrift:

Medizinische Hochschule Hannover

Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover