Herzlich willkommen
beim Else Kröner-Promotionskolleg „Digitale Transformation in der Medizin"
Das Else Kröner-Promotionskolleg „Digitale Transformation in der Medizin“ ist ein strukturiertes Doktorandenprogramm, das in Kooperation zwischen der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Peter L. Reichertz Institut (PLRI) der TU Braunschweig, dem Forschungsinstitut L3S der Leibniz Universität Hannover sowie der Hochschule Hannover durchgeführt wird.
Das Programm ermöglicht es Studierenden der Medizin (Promovierende) und der Informatik (Masterstudierende im Rahmen ihrer Abschlussarbeit), gemeinsam Forschungsarbeiten im Themengebiet „Digitale Transformation in der Medizin“ durchzuführen. Das Vorliegen oder der Erwerb von informatischen Kenntnissen im Rahmen des Programms ist hierbei für Studierende der Medizin nicht zwingend notwendig.
Warum DigiStrucMed?
Für Studierende: Promotionsarbeiten in der Medizin und Masterarbeiten im Bereich Informatik
- Ein strukturiertes Ausbildungsprogramm mit einem formalen Rahmen für Projektbetreuung, wissenschaftliche Weiterbildung und interdisziplinäre Kommunikation.
- Kontinuierliche und enge wissenschaftliche Betreuung mit 2 Betreuern aus der eigenen und einem Co-Betreuer aus der jeweils anderen Disziplin.
- Medizinpromovierende (optional für Informatiker): 50 Stunden Lehrveranstaltungen in Form von Vorlesungen und Seminaren zu relevanten Themen (Hard und Soft Skills, z.B. gute wissenschaftliche Praxis, Datenschutz und Datensicherheit, Datenstrukturen, Deep Learning, statistischer Auswertung, Konzeption einer klinischen Studie, wissenschaftliches Schreiben und Präsentationstechniken)
- Vernetzung der Studierenden und intensiver interdisziplinärer wissenschaftlicher Austausch und Feedback durch Einführungsveranstaltung und mehrere eigene Projektpräsentationen
- Monatliches Stipendium von 1000 Euro (Medizinpromovierende) bzw. finanzielle Unterstützung auf 450 Euro-Basis (Masteranden, im Rahmen einer Beschäftigung studentische Hilfskraft*)
- Bis 9.500 Euro Sachmittel als finanzielle Projektunterstützung
- Möglichkeit zur Teilnahme an Kongressen und zum Besuch von Kooperationspartnern
* Achtung: Sie dürfen nur aus einer MHH Kostenstelle bezahlt werden, ggf. müssen andere Nebenjobs in der MHH aufgegeben werden.
Für Projektleiter: Förderung interdisziplinärer Projekte für 12 Monate
- Förderung von bis zu 10 Projekten pro Jahr
- finanzielle Unterstützung im Rahmen von Stipendien für bis zu 10 Promovierende der Medizin durch die Else-Kröner Fresenius Stiftung
- finanzielle Unterstützung im Rahmen von Einstellungen von bis zu 10 Masterstudierenden der Informatik als studentische Hilfskraft (450-Euro-Basis)
- Sachmittelunterstützung in Höhe von bis zu 9.500 Euro pro Projekt (Verbrauchsmaterialien)
- Kongress- und Reisekostenunterstützung für die Medizinkollegiat*innen
- Unterstützung bei der Projektentwicklung
- Vermittlung von Projektpartnern aus den Bereichen Medizin und Informatik im Rahmen einer Speed-Dating-Konferenz
- Bildung von Projektteams mit jeweils einem Promovierenden aus der Medizin sowie einem Masterstudierenden aus dem Bereich der Informatik;
- Projektübergreifender interdisziplinärer Austausch und Vernetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen von mehreren Veranstaltungen zur Projektpräsentation pro Jahrgang
Aufbau
Medizinpromovierende
Die Medizinstudierenden, die am DigiStrucMed Programm teilnehmen, unterbrechen ihr Medizinstudium für insgesamt ein Jahr: 10 Monate widmen sie sich der praktischen Arbeit im Projekt und zwei Monate dienen dazu, die Daten zu analysieren und schriftlich zusammenzufassen. Die Promovierenden bleiben an der MHH als Studierende eingeschrieben und erhalten während der Forschungszeit ein Entgelt in Form des Stipendiums für insgesamt 12 Monate. Sie nehmen während der Förderperiode (verpflichtend) zwei Freisemester. Die Dissertation wird anschließend studienbegleitend abgeschlossen. Der Projektbeginn erfolgt zum 1. Juli oder 1. August eines Jahres.
Informatikstudierende
Die Masterstudierenden, die am DigiStrucMed-Programm teilnehmen, können regulär dem Curriculum ihrer Hochschule folgen. Der Projektbeginn erfolgt möglichst zwischen dem 1. Juni und dem 1. August eines Jahres (ein späterer Beginn ist bis 1. Januar des darauffolgenden Jahres bei Einverständnis der Projektverantwortlichen prinzipiell möglich).
Projektverantwortliche
Projektleiter und Projektverantwortliche, die am DigiStrucMed-Programm teilnehmen, betreuen für die Dauer von 12 Monaten eine Promovierende/einen Promovierenden der Medizin sowie für die Dauer von 6 Monaten eine Masterstudierende/einen Masterstudierenden der Informatik im Rahmen ihrer Abschlussarbeit. Der Projektbeginn erfolgt zwischen 1. Juni und 1. August eines Jahres.
Die Inhalte der angebotenen DigiStrucMed-Projekte lassen sich in vier Themenkomplexe hinsichtlich ihrer Anwendungsgebiete/Zielsetzungen einteilen: 1. Werkzeuge und Technologien für Ärzte, 2. Werkzeuge und Technologien für Patienten, 3. Analysetechnologien für Diagnostik und Behandlung und 4. Robotik und Assistenzsysteme.
- Im ersten Bereich, Werkzeuge und Technologien für Ärzte, sollen Digitalisierungsprozesse in der Medizin, wie z.B. elektronische Anamnesetools, die Einführung der strukturierten Datenerfassung oder die digitale Kommunikation in Studien mit den analogen Prozessen verglichen oder neuartige Methoden entwickelt werden zur Auswertung gesundheitsrelevanter Daten. Außerdem sollen durch die Vernetzung bereits digitalisierter Daten und auf Basis geeigneter Algorithmen Entscheidungsunterstützungssysteme entwickelt bzw. evaluiert werden.
- Projekte des zweiten Themenkomplexes beschäftigen sich mit der Entwicklung von Technologien, die die Patienten dabei fördern sollen, informierte Entscheidungen treffen zu können (informierter Patient) sowie in einem zweiten Schwerpunkt Technologien, die die Nachbeobachtung der Patienten vereinfachen und z. B. Heim-Monitoring ermöglichen sollen.
- Im dritten Themenfeld werden Analysetechnologien für die Labor- und bildgebende Diagnostik, aber auch zur Prädiktion von Therapieeffektivität und -resistenz, zur Verlaufsbeurteilung und zur Prävention entwickelt und evaluiert. Diese können beispielsweise mit Verfahren künstlicher Intelligenz realisiert werden (z.B. Bildanalysen auf Basis Neuronaler Netzwerke) oder den Schwerpunkt auf Big Data, Datenbanken und Data-Mining legen.
- Im vierten Themenfeld werden die Einsatzmöglichkeiten von Roboter- und Assistenzsystemen in Klinik und Pflege untersucht.
Aktuelle Projekte: 1. Jahrgang, 2021/22 (insgesamt 10 Projekte) | |||
Projekttitel | Abteilung | Projektleitung | Kooperationspartner |
Development of an AI-based algorithm to predict kidney injury in stem cell transplant patients | MHH, Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzell-transplantation | Dr. Gernot Beutel | Klinikum Braunschweig, Klinik für Nephrologie, Rheumatologie, Blutreinigungsverfahren, Prof. Dr. Jan T. Kielstein |
Next generation Flow-Cytometry to detect minimal residual disease in acute myeloid leukemia | MHH, Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzell-transplantation | Dr. Dr. Adrian Schwarzer | Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik |
The Inner Clock - Introduction and use of a smart communication tool to improve the emergency care of stroke patients | MHH, Neurologie, Neuroradiologie | PD Dr. Hans Worthmann | Hochschule Hannover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik |
Determination of reference values of regional ventilation from CT scans of the lungs | MHH, Diagnostische und Interventionelle Radiologie | Prof. Dr. Hoen-oh Shin | Fraunhofer MEVIS Institut für Digitale Medizin, Bremen |
WebApp-based prevention and therapy of adjustment disorder after life-threatening cardiac events – the “AD-support” study | MHH, Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie | Prof. Dr. Kai G Kahl; Dr. Ivo-Aleksander Heitland | Leibniz Universität Hannover, Information Systems and Management Institute (ISMI) |
Reducing the socio-economic burden for rare disease patients using artificial intelligence (AI) | MHH, Nieren- und Hochdruckerkrankungen | Prof. Dr. Annette Doris Wagner | Universitätsklinikum Marburg, Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin, Ada Health GmbH |