Forschungsschwerpunkte
Eine der Haupttodesursachen nach allogener hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) ist die akute Graft-versus-Host Erkrankung (GvHD). Die Inzidenz der GvHD liegt bei bis zu 90% in Abhängigkeit von bisher bekannten Risikofaktoren. Die Mechanismen der GvHD sind unvollständig aufgeklärt. Immunkompetente T-Lymphozyten des Spenders, die auf Alloantigene des Empfängers reagieren, spielen eine entscheidende Rolle. Diese Zellen können direkt oder indirekt Empfängerorgane schädigen und zu einer erweiterten Rekrutierung von anderen Effektorzellen führen. Klinisch manifestiert sich die akute GvHD in der Haut, der Leber und dem Gastrointestinaltrakt. Die gravierenden Folgen der GvHD werden in Kauf genommen, da es bereits früh Hinweise darauf gab, dass die Alloreaktivität der Spenderzellen auch einen Antitumor Effekt aufweisen kann (GvL, Graft-versus-Leukämie/Lymphom-Reaktion). Dieses Konzept konnte tierexperimentell und klinisch verifiziert werden. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der der GvHD zugrunde liegenden Immunologie und GvL-Effekten nach HSZT. Unser Fokus liegt auf Priming, Homing und Effektormechanismen von T-Zell-Subpopulationen (regulatorische T-Zellen und Effektor T-Zellen) nach allogener HSZT in präklinischen GvHD-Modellen. Unterschiedliche GvHD-Mausmodelle wurden in unserer Arbeitsgruppe etabliert. Zur Untersuchung des GvL-Effekts nutzen wir einen Biolumineszenzdetektor, welcher markierte Tumorzellen (luciferase-Expression) in vivo nicht invasiv sichtbar machen kann.