Hannover wird Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung

Am Freitag, den 5. November verkündete eine Expertenjury des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Entscheidung, dass Hannover als Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) ausgewählt wurde.
Gemeinsam mit der Leibniz Universität und dem Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) bewarb sich die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) beim BMBF, und überzeugte mit ihrem Konzept. Der Erfolg spiegelt erneut wider, dass die MHH und ihr regional etabliertes Netzwerk einen bedeutenden Beitrag im Bereich medizinischer Forschung leisten. Hannover wird dabei neben Gießen/Marburg, Heidelberg, München und Borstel/Lübeck einer von fünf Standorten in Deutschland, welche zusammen das DZL bilden und Spitzenforscher auf dem Gebiet der Pneumologie vereinen werden.

Lungenerkrankungen gehören in Deutschland sowie weltweit zu den häufigsten Todesursachen und sind durch eine hohe Krankheitslast geprägt. Zurzeit existieren kaum effektive Therapiemöglichkeiten für die meisten chronischen Lungenerkrankungen. Damit Lungenerkrankungen dauerhaft erfolgreicher behandelt werden können, bedarf es einer wissenschaftlich und strukturell koordinierten Forschung, die sich diesen Herausforderungen stellt

Mit der Gründung des DZL verfolgt das BMBF das Ziel, die besten universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Pneumologie zusammenzuführen. Grundlagen-, krankheits- und patientenorientierte Forschung auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen sollen zentrumsbezogen koordiniert und auf internationalem Spitzenniveau durchgeführt werden, damit die Translation grundlagen-wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue klinische Konzepte zur Verbesserung der Patientenversorgung möglichst effektiv gelingt.

Das am Standort Hannover angesiedelte Netzwerk der drei Forschungsinstitutionen soll den Namen Biomedical Research in Endstage And ObsTructive Lung Disease Hannover, kurz BREATH (deutsch: „Atem“) tragen und wird durch Prof. Dr. Tobias Welte (Klinik für Pneumologie, MHH) koordiniert werden.

Als größtes Zentrum für Lungentransplantationen in Europa und eine der führenden Kliniken im Bereich klinischer Forschung wird dabei die Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (HTTG) durch die Expertisen von Prof. Dr. Dr. Axel Haverich, Dr. Gregor Warnecke und Prof. Dr. Ulrich Martin vertreten. Grundlegende Erkenntnisse hinsichtlich Stammzelltherapien, Tissue Engineering und der Entwicklung einer Biohybridlunge werden dazu in den Leibniz Forschungslaboratorien für Biotechnologie und Artifizielle Organe (LEBAO) erarbeitet.

Das DZL ist eines von drei weiteren Zentren der Gesundheitsforschung, welches nach der Gründung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e.V. im Jahr 2009 nun im Jahr 2010 gegründet werden wird.