19.11.2025

Neuroonkologisches Zentrum erneut von OnkoZert zertifiziert

Das Neuroonkologische Zentrum (NOZ) der Medizinischen Hochschule Hannover wurde erneut von OnkoZert zertifiziert. Besonders begeistert war der Auditor vom Engagement der Advanced Practice Nurse Lea Kauffmann, die neben ihrer Fachpflegeausbildung im onkologischen Bereich noch ein Bachelor- und Masterstudium absolviert hat und sich mit viel Einsatz und Leidenschaft für neuroonkologische Patienten kümmert, Fragen beantwortet und Hilfestellungen bietet.

15.11.2025

Klinik für Neurochirurgie präsentiert sich beim Tag der offenen Tür

Assistenzarzt David Jefferson zeigt einem interessierten Kind die Einstellungen am neurochirurgischen Operationsmikroskop, um in das Innere einer Paprika zu schauen.

Die Klinik für Neurochirurgie hat sich am Tag der offenen Tür der Medizinischen Hochschule Hannover mit zwei Ständen präsentiert: Bei der Straße der Krebsmedizin präsentierten die Assistenzärzte Herr Mika Avazov und Herr Genis Bajgora mit Unterstützung der Oberärzte Herrn Dr. med. Manolis Polemikos und Herrn Dr. med. Ariyan Pirayesh, die Koordinator und stv. Koordinator des Neuroonkologischen Zentrums und Mitarbeiter der Klinik für Neurochirurgie sind, das Behandlungsspektrum.

Am zweiten Stand der Klinik für Neurochirurgie hatten Interessierte die Möglichkeit ein neurochirurgisches Operationsmikroskop auszuprobieren und damit in eine Paprika zu schauen. Mittels mikrochirurgischer Instrumente probierten sich sowohl Erwachsene als auch Kinder daran, die Kerne aus der Paprika zu holen. Die Assistenzärzte Herr Filipe Wolff Fernandes und Herr David Jefferson sowie der Oberarzt Herr Dr. med. Philipp Ertl beantworteten Fragen und halfen beim Einstellen des Mikroskops.


Oktober 2025

Klinik für Neurochirurgie gehört zur weltweiten Spitze

(HAZ) Besonderer Erfolg für die Medizinische Hochschule Hannover: In einem internationalen Ranking der weltweit besten Fachkliniken kommen die MHH-Kliniken in neun von zwölf untersuchten Fachrichtungen in die Spitzengruppe.

Anfang des Jahres war die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) bereits in einem Ranking unter die 100 weltweit besten Krankenhäuser gekommen, unter den deutschen Kliniken belegte sie dabei Platz 5. Jetzt konnte die MHH auch in einem Ranking der weltweit besten Fachkrankenhäuser punkten. Die amerikanische Wochenzeitung „Newsweek“ und das Datenportal Statista haben dafür zwölf medizinische Bereiche bewertet. Das Ergebnis: Die MHH-Kliniken haben es in neun der zwölf untersuchten Fachrichtungen in die Rangliste der internationalen Top-Fachkliniken geschafft.

Quelle

Darunter ist die Klinik für Neurochirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover unter der Leitung des Klinikdirektors Prof. Dr. med. Joachim K. Krauss. Sie belegt weltweit Platz 30 im Bereich Neurochirurgie und deutschlandweit Platz 3.

Neurochirurgie

Die Klinik für Neurochirurgie ist eine der führenden Einrichtungen in der Neuroonkologie, der Schädelbasischirurgie und der Behandlung von Gefäßerkrankungen des Gehirns. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Funktionelle Neurochirurgie und dabei besonders die chirurgische Behandlung der Dystonie, also neurologisch begründeter Bewegungsstörungen.

29. September 2025

Symposium des Zentrums für Systemische Neurowissenschaften (ZSN)

Die Teilnehmer des Symposiums haben sich im Hörsaal für ein Gruppenfoto versammelt.

Das Zentrum für Systemische Neurowissenschaften, das aus Mitgliedern der Tierärztlichen Hochschule, Medizinische Hochschule, Musikhochschule, Leibnizuniversität und dem INI besteht, veranstaltete am 29.09.2025 das erste ZSN-Symposium.

Die Präsidenten der involvierten Hochschulen (Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner (MHH), Prof. Dr. Klaus Osterrieder (TiHo) sowie Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel (HMTMH), vertreten durch Herrn Prof. Dr. André Lee) hielten kurze Grußworte. Prof. Krauss und Prof. Lenz führten durch das Programm.

In 21 Vorträgen und 65 Postern stellten die Mitglieder der teilnehmenden Institutionen ihre Forschungen dar. 

Insgesamt nahmen 120 Personen an der Veranstaltung teil, die durch den Direktor der Klinik für Neurochirurgie Prof. Joachim K. Krauss an der MHH als Veranstaltungsort organisiert wurde. Im Anschluss hatten die Teilnehmer bei Bretzeln und Bier die Gelegenheit die Themen zu vertiefen.


September 2025

Prof. Krauss erhält Preis für seine Verdienste im Bereich der funktionellen Neurochirurgie

Prof. Krauss freut sich über seine Auszeichnung.

Prof. Joachim K. Krauss erhielt beim XXVI ESSFN (European Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery) Kongress, der vom 24.09.-27.09.2025 in Budapest stattfand, den „Gabor Szikla Preis“ verliehen.

Gabor Szikla war einer der bekanntesten ungarischen Neurochirurgen, der aus politischen Gründen in den 60ger Jahren nach Paris ging. Seine Forschungen legten die Grundlagen zur weiteren Entwicklung der stereotaktischen Technik. Der Preis wurde an Prof. Krauss für seine Verdienste im Bereich der stereotaktischen und funktionellen Neurochirurgie und auch der Entwicklung in Ungarn verliehen. Bei dem Preis handelt es sich um eine Skulptur des ungarischen Künstlers Boldi, die den Namen „Kopf aus Bronze II.“ trägt.

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01.-04. Juni 2025

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)

Vom 01.-04. Juni 2025 richtete Prof. Krauss als Tagungspräsident die 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie in Hannover aus. Es war ein großer Erfolg, alle Rekorde wurden gebrochen: Es nahmen 1.711 Personen teil.

Prof. Krauss setzte mit seinem Tagungsteam die Schwerpunkte Funktionelle Neurochirurgie und Schädelbasischirurgie. Die Jahrestagung fand im Hannover Congress Centrum (HCC) mit 8 Plenarsitzungen statt. Der Kongress wurde als Joint Meeting zusammen mit der französischen Gesellschaft für Neurochirurgie (SFNC) veranstaltet.

Es gab sechs Spezialsitzungen zu folgenden Themen:

  • Experimentelle Neurochirurgie
  • Intraoperative Bildgebung
  • History: Neurochirurgie in Deutschland um 1950
  • Karriereförderung Frauen in der Neurochirurgie
  • eine Joint Session mit dem Berufsverband niedergelassener Neurochirurgen und
  • eine Sitzung des Schädelbasiszentrums

Beim Studierendentag hatten Studierende neben Vorträgen die Möglichkeit an Modellen Kraniotomien mit neurochirurgischen Operationsinstrumenten durchzuführen.

Für das Pflegepersonal fand eine kostenlose Pflegetagung mit einem ganztägigen Programm statt. Das Programm der 75 Teilnehmer aus Deutschland und Österreich bestand aus Übersichtsvorträgen und drei Workshops und wurde von Frau Kauffmann, die als Advanced Practice Nurse auf der neurochirurgischen Station beschäftigt ist, organisiert.

Bereits vor der feierlichen Eröffnung fand die erste Plenary zum Thema „Vestibular Schwannoma“ statt. Prof. Majid Samii sprach in seinem 25-minütigen Vortrag über „Development of vestibular schwannoma surgery“. Weitere Referenten waren Prof. Regis und Prof. Roche aus Marseille/ Frankreich, Prof. Tatagiba aus Tübingen und Prof. Lenarz aus Hannover.

Feierlich eröffnet wurde der Kongress im Anschluss im Leibniz-Saal des HCC. Während der Eröffnungsveranstaltung wurden Stipendien verliehen. Für ihre Verdienste in der Neurochirurgie wurde Frau Prof. Dr. med. Gabriele Schackert aus Dresden mit der renommierten Wilhelm-Tönnis-Medaille geehrt. Mit der Otfrid-Foerster-Medaille wurde Herr Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis aus Ulm für seine Verdienste in der Epilepsiechirurgie ausgezeichnet.

Herr Prof. Danzmann vom Max-Planck-Institut (MPI) für Gravitationsphysik in Hannover sprach im Festvortrag über Gravitationswellen. „Danzmann berichtete über die aufsehenerregende erste Registrierung eines Gravitationswellensignals im Jahr 2015. Dieses Signal stammte von der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher und bestätigte die von Albert Einstein 1916 vorhergesagten Erschütterungen der Raumzeit. Er erläuterte, wie die vom deutschen GEO600-Team entwickelte hochpräzise Laserinterferometrie maßgeblich zu diesen Präzisionsmessungen beitrug. Die Gravitationswellen-Astronomie eröffnet ein neues Fenster zum Universum und ermöglicht die Erforschung von 99 Prozent des Universums, die bisher im Dunkeln lagen. Danzmann äußerte die Erwartung, dass verbesserte Messtechniken bald wöchentlich neue Verschmelzungen Schwarzer Löcher registrieren und sogar den Nachhall des Urknalls hörbar machen können.“ Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung durch die Konzertpianistin Frau Dr. Johanna Doll-Lee, die ausgewählte  Musik von Maurice Ravel, Éric Satie und Claude Debussy spielte, was die Verbundenheit zwischen Frankreich und Deutschland widerspiegelte.

Im Vorfeld wurde es sportlich: Herr Prof. Rosahl aus Erfurt lief im Rahmen des NeuroSports die längste gelaufene Strecke von 43,46 km. Auch wurden die längste sportliche Aktivität sowie das originellste Selfie prämiert. Die Preise wurden am Gesellschaftsabend im Neuen Rathaus überreicht, zu dem die Gewinner eingeladen wurden. Die mit dem NeuroSports gesammelte Spendensumme übergab Prof. Krauss zu gleichen Teilen an die „Hirntumor Selbsthilfegruppe Niedersachsen“ und an die „Vereinigung Akustikus Neurinom“.

Weitere Bilder finden Sie über den folgenden Link.

Katrin Franz: Kongressbericht DGNC, Conventus Congressmanagement

Prof. Krauss, Tagungspräsident der 76. Jahrestagung eröffnet den Kongress
Die Plenarsessions sind gut besucht.

25.-28. Mai 2025

Prof. Krauss erhält Goldene Ehrenplakette

Im Rahmen der „4th Conference of the Middle Eastern Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (MSSFN)“ erhielt Prof. Krauss im Mai 2025 in Istanbul/ Türkei, die Goldene Ehrenplakette der MSSFN-Gesellschaft “for your crucial role in MSSFN’s foundation and your tireless dedication to supporting its growth and mission”.


Juni 2024-Mai 2025

Vorbereitung der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie

Prof. Krauss, Direktor der Klinik für Neurochirurgie hat den 76. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie zusammen mit seiner Referentin Frau Schubert, den Tagungssekretären Herrn PD. Dr. med. Elvis J. Hermann, Herr PD Dr. med. Shadi Al-Afif, Herr Dr. med. Ariyan Pirayesh und Herrn Dr. med. Manolis Polemikos und der Unterstützung von Conventus Congressmanagement mit Sitz in Jena organisiert. In vielen mehrstündigen täglichen Sitzungen intern und wöchentlichen Online-Besprechungen mit Conventus wurde die Programmstruktur, die Vorsitze und Vorträge, das Rahmenprogramm, das Industriesponsoring sowie die vielen weiteren Veranstaltungen für Studierende, Pflegefachkräfte und niedergelassene Ärzte geplant und organisiert.

Wir freuen uns sehr auf die Veranstaltung: das wissenschaftliche bunte Programm, den informellen Austausch beim Rahmenprogramm und vor allem auf Sie!


06.03.2025

Reportage: Nele und Jette: Unbeschwert trotz seltener Erkrankung, Eine Tiefe Hirnstimulation in der MHH bewahrt zwei Schwestern vor dem Rollstuhl.

Jette, Professor Krauss und Nele

Nele (22) und Jette (18) R. sind fröhliche junge Frauen, die selbstbewusst ihren Weg gehen. Und sie sind Schwestern. Doch außer oder gerade wegen ihrer engen Verwandtschaft verbindet sie noch etwas: Beide entwickelten in der Kindheit eine generalisierte Dystonie. Das ist eine seltene, oft genetisch bedingte Bewegungsstörung. Unbehandelt zwingt die Erkrankung die Betroffenen irgendwann in den Rollstuhl. Doch Nele und Jette hatten Glück. In der Klinik für Neurochirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnte sie eine Tiefe Hirnstimulation (THS) davor bewahren. Bei dem operativen Eingriff wird ein Neurostimulationssystem, eine Art Hirnschrittmacher, implantiert. Bei den Schwestern ist das inzwischen mehr als zehn Jahre her –  dennoch kommen die beiden regelmäßig in die MHH und zu Klinikdirektor Professor Dr. Joachim Krauss haben sie inzwischen ein fast freundschaftliches Verhältnis.

Lange nach Hilfe gesucht

An die Anfänge ihrer Erkrankung kann sich Nele kaum erinnern. Als erstmals die Verspannungen und die Innendrehungen des linken Fußes auftraten, ging sie in die Grundschule. „Ich weiß nur noch, dass ich mit Krücken am Sportunterricht teilgenommen habe“, sagt sie. Bei ihrer Mutter sind die Erinnerungen dagegen noch sehr lebendig. „Es hat lange gedauert, bis uns wirklich jemand helfen konnte. Der Begriff ‚Dystonie‘ fiel zwar schnell, aber trotzdem sind wir anfangs nicht von der Stelle gekommen“, berichtet Michaela R. „Ein Orthopäde meinte sogar, wir sollten uns damit abfinden, dass unsere Tochter auf einen Rollstuhl angewiesen sein wird.“ Über einen Neurochirurgen kam für die Familie aus der Nähe von Bad Pyrmont dann schließlich der Kontakt zur MHH-Neurochirurgie zustande. Deren Direktor Professor Krauss gilt weltweit als einer der Pioniere der Tiefen Hirnstimulation, 1997 hat er die Operationsmethode zur Behandlung der Dystonie entwickelt und 2005 dann auch an der MHH eingeführt.

Erste Symptome im Grundschulalter

Eine generalisierte Dystonie wird auch Oppenheim-Erkrankung genannt. Die ersten Lebensjahre der Betroffenen verlaufen in der Regel ganz normal, bis irgendwann zwischen Grundschul- und Jugendalter die ersten Symptome auftreten. Zunächst machen sich die unwillkürlichen Muskelkontraktionen nur zeitweise und an einer Körperstelle bemerkbar, später führen sie zu dauerhaften Verdrehungen und Fehlhaltungen an Gliedmaßen, Rumpf und Hals. Auch die Sprach- und Schluckfähigkeit kann beeinträchtigt sein. „Die Ursache dieser Symptome liegt im Gehirn, was zu einer Fehlfunktion der Basalganglien führt, die tief im Großhirn lokalisiert sind. Bei einer Dystonie ist besonders auch die neuronale Aktivität im sogenannten Globus pallidus internus, der in die Steuerung von Bewegungsabläufen involviert ist, gestört “, erläutert Professor Krauss.

Elektrische Reize korrigieren Hirnfunktion

Als Nele 2011 zu Professor Krauss kam, hatte dieser die Tiefe Hirnstimulation zwar schon lange an der MHH etabliert, bei Kindern – Nele war damals neun Jahre alt –  war das Verfahren aber noch recht neu. „Inzwischen wissen wir, das die THS bei Kindern genauso gut funktioniert wie bei Erwachsenen, tendenziell sogar besser“, betont Professor Krauss. Grundsätzlich sei es gut, den Eingriff in einem möglichst frühen Krankheitsstadium vorzunehmen. Bei der Operation implantieren die Neurochirurgen ein Neurostimulationssystem, das über eine durch die Haut hindurch wiederaufladbare Batterie verfügt. Dabei bringen sie dünne Elektroden millimetergenau an exakt lokalisierte Positionen im Globus pallidus internus und auch an andere Zielpunkte im Gehirn. Durch stetige schwache elektrische Reize wird die Hirnfunktion moduliert, wobei bei der Dystonie auch neuroplastische Phänomene relevant sind. Der Schrittmacher wird unter der Haut unterhalb des Schlüsselbeins implantiert und mit den Elektroden verbunden. Mehr als 200 THS wegen generalisierter Dystonien hat das neurochirurgische Team der MHH bereits durchgeführt. Darüber hinaus wird das Verfahren auch bei Parkinson, Epilepsie, Schmerzsyndromen, Zwangserkrankung und essentiellem Tremor angewendet. Bei den Eingriffen arbeitet die Klinik eng mit der Neurologie und Psychiatrie der MHH zusammen.

Gleiche Symptome wie die Schwester

Nach der Implantation des Neurostimulationssystems 2012 ließen Neles Beschwerden innerhalb weniger Wochen nach. „Die Tiefe Hirnstimulation erfolgte glücklicherweise, bevor sich ihr Fußgelenk versteifte“, berichtet Mutter Michaela erleichtert. Als auch bei ihrer jüngeren Tochter die ersten Symptome auftraten, war sie vorgewarnt. „Wir hatten inzwischen auch Gentests machen lassen. Danach stand fest, dass die generalisierte Dystonie bei beiden erblich bedingt ist“, sagt sie. Vorher sei die Erkrankung in der Familie noch nie aufgetreten. Bei Jette zeigte sie sich mit den gleichen Symptomen wie bei ihrer älteren Schwester, allerdings noch früher. Deshalb bekam sie bereits mit sieben Jahren einen Hirnschrittmacher. Bei ihr dauerte es etwas länger, bis das Gerät richtig eingestellt war. „Manchmal geht es um 0,1 Volt. Man braucht etwas Geduld und muss die Wirkung des Schrittmachers länger beobachten“, erläutert Professor Krauss.

Hip-Hop und Skifahren

Einmal pro Jahr kommen die jungen Frauen zur Kontrolluntersuchung in die MHH. „Diesen Termin verbinden wir immer mit einem schönen Tag für uns“, berichtet Jette. „Wir gehen shoppen oder unternehmen etwas Besonderes in Hannover“. Dieses Ritual liebt die ganze Familie. Über die Jahre ist durch die ein- bis zweistündigen Untersuchungstermine eine freundschaftliche Beziehung zwischen den Schwestern und Professor Krauss entstanden. Vor sechs Jahren hat Nele sogar ein Praktikum bei ihm in der Neurochirurgie gemacht und konnte den Ablauf einer Tiefen Hirnstimulation selbst beobachten. Sie interessierte sich für Medizin und wollte alles über die THS erfahren. Über die beiden ehemaligen Patientinnen ist Professor Krauss immer auf dem Laufenden. Er weiß, dass Nele inzwischen nicht Medizin, sondern Informatik studiert und dass Jette nächstes Jahr ihr Abitur macht und dann Hebammenwissenschaft studieren möchte. Und er ist froh, dass Bewegungsstörungen für die beiden kein Thema mehr sind: Jette liebt es, Hip-Hop zu tanzen und Nele macht Kraftsport, fährt Ski und Mountainbike.

Text: Tina Götting