Studentische Lehre

Das Institut für Pharmakologie ist an der Organisation bzw. Durchführung folgender Lehrveranstaltungen beteiligt:

Forschungsarbeiten

Das Institut für Pharmakologie bietet unter der Leitung von Prof. Seifert eine Reihe interessanter Forschungsarbeiten (systematische Reviews) im Rahmen des Wissenschaftsmoduls an, die zum Teil auch als Vorarbeit für eine spätere Dissertation (s. unten) genutzt werden können. 

Nähere Informationen sind auf ILIAS abrufbar:

Themen für theoretische Promotionen

Promotion zum
•    Dr. med. (Studiengang Medizin),
•    Dr. med. dent. (Studiengang Zahnmedizin) und
•    Dr. rer. biol. hum. (andere Studiengänge; z. B. Pharmazie, MS Biomedizin) möglich:

Stand der Themenauswahl: 21. August 2023

Bitte beachten: Es kann durchaus sein, dass gelistete Themen bereits vergeben sind. Andererseits werden auch immer neue Themen entwickelt, die noch nicht gelistet sind (Themen-Aktualisierung erfolgt im Abstand von jeweils einem Monat). Schließlich werden in unregelmäßigen Abständen Themen von Doktoranden zurückgegeben und kommen dann wieder in den Themenpool.

Arzneimittelmarkt, Arzneimittelsicherheit, Arzneimittelzulassung und Arzneistofflisten

  1. Kritische Analyse der Drug Application Refusals der European Medicines Agency (EMA)
  2. Analyse von Arzneistofflisten (essential medicines, Positivlisten): Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Arzneistofflisten verschiedener Länder; Vergleich der TOP-100 in Deutschland mit den essential medicines anderer Länder; Vergleich der IMPP-Arzneistoffliste mit den essential medicines lists anderer Länder. Die Publikationen von N. Persaud sind hierzu ein guter Ausgangspunkt. Deutschland gehört zu den wenigen Ländern ohne essential medicines list! Mehre Arbeiten sind hierzu möglich.
  3. Analyse des Bulletins zur Arzneimittelsicherheit des BfArM und PEI der letzten 10 Jahre: Welche Themen wurden behandelt? Wie ausführlich wurden sie behandelt? Wie kritisch wurden Sachverhalte diskutiert?
  4. Analyse von Stärken und Schwächen der ATC-Klassifikation von Arzneistoffen der WHO. Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung des Systems
  5. Kritische Analyse der Korrektheit und wissenschaftlichen Aktualität von Fachinformationen und Beipackzetteln (prinzipiell alle Arzneistoffe denkbar): Schwerpunkte: Arzneimittelinteraktionen, unerwünschte Wirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit
  6. Analyse von Beipackzetteln und Fachinformationen häufig verschriebener „alter“ Arzneimittel in Bezug auf die Vollständigkeit, Relevanz und AKTUALITÄT von Arzneimittelinteraktionen: Werden noch längst zurückgezogene Arzneimittel betrachtet? Gibt es Informationen zu neueren Arzneimitteln? Mehrere Doktorarbeiten sind hier möglich
  7. Vergleich der Beurteilungen neu zugelassener Arzneimittel in Deutschland durch die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) sowie des Gemeinsamen Bundesauschusses (G-BA). Hier sollen Unterschiede in der Beurteilung analysiert werden. Diese Arbeit soll aufzeigen, dass es selbst innerhalb eines Staates keineswegs einheitliche Beurteilungsmaßstäbe gibt.
  8. Vergleich der Arzneiverordnungen der AKdÄ mit den AWMF-Leitlinien: Wie kommen unterschiedliche Bewertungen zustande und wie werden sie begründet?
  9. Missverständnisse, Unklarheiten und fehlende Logik in der medizinischen und pharmazeutischen Fachliteratur durch unkritischen Gebrauch traditioneller Arzneistoffgruppenbezeichnungen (z. B. Deutsche Apothekerzeitung, Pharmazeutische Zeitung, Deutsches Ärzteblatt). Diese Arbeit soll die Bedeutung einer mechanistischen Arzneistoffgruppen-Nomenklatur in der professionellen Kommunikation untermauern.
  10. Analyse der TOP-3000-Arzneimittel in Deutschland mit dem Pharmaanalyst des Wido. Das Wido erstellt derzeit eine umfassende Datenbasis zu den TOP-3000-Arzneimitteln in Deutschland der letzten 10 Jahre. Mit dieser Datenbasis soll die Entwicklung des Arzneimittelmarktes in Deutschland in den Dimensionen DDD, DDD-Kosten und Verordnungszahlen in Dimensionen analysiert werden, die weit über das hinausgehen, was mit den im AVR veröffentlichten Zahlen möglich ist.
  11. Kritische Analyse verschiedener Listen von „Potentially inadequate medications for elderly people (PIMs)”: Ein Vergleich unterschiedlicher Verordnungsgewohnheiten in verschiedenen Ländern
  12. Analyse aktuell laufender klinischer Studien (clinicaltrials.gov) zu Arzneistoffen, die an G-Protein-gekoppelten Rezeptoren angreifen. Etliche Themenbereiche. Stichworte: GPCR, GPR (dies sind ehemalige „orphan receptors“), adrenergic receptor, serotonin receptor, histamine receptor, chemokine receptor, CGRP. Für diesen Themenbereich steht eine open access-Software zur Verfügung, die von Herrn cand. med. dent. Tim Specht im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelt wurde.
  13. Kritische Analyse von Arzneimittelwerbung in US-amerikanischen medizinischen Fachzeitschriften (verschiedene Fachzeitschriften mit unterschiedlichem Schwerpunkt möglich)
  14. Kritische Analyse von aktuell in der öffentlichen Diskussion stehenden Arzneistoffen: z. B. Tramadol („nicht-BTMVV-pflichtiges Opioidanalgetikum“), Semaglutid („Ein Antidiabetikum als Schlankheitsspritze“)
  15. Entwicklung der pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten für wichtige Erkrankungen. Die pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten für viele Erkrankungen haben sich im Laufe der Zeit sehr deutlich geändert. Im Rahmen dieser Arbeit sollen wichtige Erkrankungen aus allen medizinischen Bereichen in einem Zeitstrahl (von ca. 1900-2023) analysiert werden. Die Einführung neuer Arzneistoffe wird auf der Zeitachse markiert. Im Rahmen einer Doktorarbeit sollen sinnvolle Blöcke von Erkrankungen (z. B. neurologische Erkrankungen, maligne Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, internistische Volkserkrankungen (Hypertonie, KHK, Herzinsuffizienz, Diabetes, Hyperlipidämien) analysiert werden. Auch das „Verschwinden“ von pharmakologischen Therapiekonzepten soll analysiert werden. In dieser Arbeit werden Paradigmenwechsel, Cluster von Neueinführungen und mechanistische Konzepte in einem größeren Zusammenhang dargelegt. In diesem Themenbereich sind mehrere Doktorarbeiten denkbar.
  16. Schleichwerbung durch Gebrauch von Handelsnamen anstelle der internationalen Freinamen. Es soll systematisch anhand der IMPP-Arzneistoffliste untersucht werden, wie häufig Handelsnamen (Beispiele Aspirin®, Viagra®, Marcumar®, Valium®) anstelle der wissenschaftlich richtigen internationalen Freinamen verwendet werden. Dabei werden untersucht: Zeitschriften (z. B. SZ, SPIEGEL, ZEIT), Fachjournale, wikipedia, social media, Lehrbücher, IMPP-Prüfungsfragen. Außerdem soll eine Umfrage durchgeführt werden, inwiefern Ärzte den Unterschied zwischen internationalen Freinamen und Handelsnamen kennen. Die Umfrage bei Ärzten soll in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Niedersachsen durchgeführt werden.
  17. Analyse von Arzneimittel-Versorgungsengpässen. Es soll systematisch analysiert werden, für welche Arzneimittel in Deutschland in den letzten Jahren Versorgungsengpässe bestanden bzw. bestehen. Ferner sollen Alternativen für Versorgungsengpässe herausgearbeitet werden; auch im Sinne einer proaktiven Handlungsanweisung. Als Grundlage dient die IMPP-Arzneistoffliste. Außerdem soll eine Umfrage durchgeführt werden, wie Ärzte mit Versorgungsengpässen umgehen. Die Umfrage bei Ärzten soll in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Niedersachsen durchgeführt werden.
  18. Analyse der Verordnungen und Preisentwicklung antibakterieller Arzneistoffe in Deutschland. Anhand des AVR soll für die letzten 40 Jahre analysiert werden, wie sich das Verordnungsverhalten und die Preisentwicklung bei antibakteriellen Arzneistoffen verändert hat und welche Faktoren (z. B. Leitlinien, wissenschaftliche Publikationen, Resistenzentwicklung) dies beeinflusst haben.

Klassische Arzneistoffe, Botanicals und Nahrungsergänzungsmittel 

  1. Analyse fragwürdiger Arzneistoffe: z. B. Vareniclin, Dronedaron, Orlistat
  2. Repurposing von Arzneistoffen: Analyse klinischer Studien in pubmed und clinicaltrials.gov zu verschiedenen Arzneistoffen entsprechend der Arzneistoffliste des IMPP: Riesiges Gebiet, dass in „vernünftige“ Stücke zerlegt werden muss. Viele Arzneistoffe werden jenseits ihrer klassischen Indikation für neue Indikationen getestet. Etliche Arzneistoffe eignen sich sehr gut für eine Doktorarbeit bzw. sogar mehrere Doktorarbeiten; je nachdem wie viele Studien/Publikationen vorhanden sind. Zur Auswahl stehen: Chlorthalidon, Hydrochlorothiazid, Macrogol, Minoxidil, Nikotinsäure, Mannitol, Theophyllin, Sertralin, Citalopram, Natriumnitroprussid, Loperamid, Cyproteron, Mifepriston, Flutamid, Tamoxifen, Metformin, Tramadol, Digoxin und Digitoxin, Carbamazepin, Lamotrigin, Phenytoin, Valproinsäure, Methotrexat, Sulfasalazin, Mesalazin, Olanzapin, Risperidon, Promethazin, Quetiapin, Haloperidol, Pregabalin, Metamizol, Paracetamol, Ranitidin, Doxycyclin, Metronidazol, Levodopa. Pro Doktorarbeit wird (mit wenigen Ausnahmen) ein Arzneistoff analysiert. Bei einigen Arzneistoffen (z. B. Metformin) erfolgt eine Fokussierung auf Teilaspekte. Für diesen Themenbereich steht eine open access-Software zur Verfügung, die von Herrn cand. med. dent. Tim Specht im Rahmen seiner Doktorarbeit entwickelt wurde.
    Achtung!! Vorarbeiten zu den Doktorarbeiten unter Punkt 2 können im Rahmen des Wissenschaftsmoduls  MSE_P_522 als Forschungsarbeit geleistet werden, und zwar in Form einer Übersichtsarbeit über den aktuellen Wissensstand zum jeweiligen Arzneistoffs MIT AUSNAHME des eigentlichen Repurposing (siehe ILIAS). Das Repurposing des Arzneistoffs ist der Gegenstand der Doktorarbeit. Insofern kann man mit den Themen unter Punkt 9 „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“.
  3. Analyse von Failed Drugs: Diese Themen analysieren, was man aus klinisch gescheiterten Arzneistoffen für die zukünftige Arzneistoffentwicklung lernen kann. Geeignete Arzneistoffe sind: Pioglitazon, Amrinon, Telcagepant, Xamoterol, Cerivastatin. Pro Doktorarbeit wird ein Arzneistoff analysiert.
  4. Analyse obsoleter Arzneistoffe: Es gibt zahlreiche „Lehrbuch-Arzneistoffe“, die im Laufe der Zeit für die Humanmedizin mehr oder weiniger obsolet geworden sind. Diese Themen analysieren, warum dies passiert ist, wie die Arzneistoffe ersetzt wurden und was man aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen kann. Geeignete Arzneistoffe sind: Dihydralazin, Diazoxid, Methysergid, Strophantin, Triamteren, Benzbromaron, Ergotamin, Ephedrin. Pro Doktorarbeit wird ein Arzneistoff analysiert.
  5. Analyse fragwürdiger pflanzlicher Arzneimittel („Botanicals“): Traubensilberkerze, Sägepalme, Quercetin, Baldrian, Passionsblume. Pro Doktorarbeit wird ein Arzneimittel in verschiedenen Dimensionen analysiert.
  6. Analyse fragwürdiger Nahrungsergänzungsmittel: UMP (Uridinmonophosphat), Vitamin C, Vitamin B6, Zink, Coffein-haltige Nahrungsergänzungsmittel, Taurin. Pro Doktorarbeit soll ein Nahrungsergänzungsmittel analysiert werden (Produkte, Darstellung auf social media, Fakten in der Peer-begutachteten Literatur)
  7. Vergleich von Ginkgo-Präparaten als Nahrungsergänzungsmittel in Europa und in den USA: Ein transkultureller Vergleich
  8. Analyse der KI-Wert-Datenbasis der University of North Carolina. In der Datenbasis sind für Tausende von Wirkstoffen Kenndaten für die Interaktion mit verschiedenen Rezeptoren niedergelegt. Im Rahmen dieser Arbeit soll die Interaktion von Wirkstoffen den Histaminrezeptoren H1R-H4R systematisch analysiert werden. Es soll dann überprüft werden, inwiefern diese Interaktionen von klinischer Relevanz sind. Die Arbeit baut auf der Arbeit von Appl et al. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22033803/) auf.

Pharmakologie und Gesellschaft

  1. Analyse der Korrektheit und Verständlichkeit pharmakologischer Inhalte in der HAZ (Archiv in der Stadtbibliothek), FAZ, STERN, TIME, NEWSWEEK, SZ
  2. Darstellung pharmakologischer Inhalte in Oper, Theater, Romanen (nicht Kriminalromane; bereits vergeben)
  3. Darstellung des Gebrauchs von Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol, Metamizol bei Sportlern in social media-Kanälen. Werden die Arzneistoffe verharmlost oder werden die Risiken objektiv dargestellt?
  4. Darstellung homöopathischer Arzneimittel auf youtube. Ein Abgleich mit den wissenschaftlichen Fakten. Wie selektiv und verfälscht werden homöopathische Inhalte auf youtube präsentiert?
  5. Kritische Analyse von Arzneimittelwerbung für Laien im US-amerikanischen Fernsehen
  6. Herausarbeitung wichtiger kultureller Unterschiede in der Pharmakotherapie häufiger Erkrankungen (z. B. Migräne, Depression)
  7. Darstellung häufig angewendeter Arzneistoffe auf youtube (Beispiele Metamizol, Paracetamol, Ibuprofen). Wer postet die Inhalte (Ärzte, Apotheker, Laien…)? Wie häufig werden welche Inhalte angesehen? Wie werden die Inhalte kommentiert? Werden die Inhalte korrekt dargestellt (Abgleich mit Lehrbüchern und Literatur in pubmed?). Gibt es Falsch- und Fehldarstellungen? Gibt es versteckte Werbung? Diese Arbeiten sollen dazu dienen zu erfassen, die Validität der Darstellungen von pharmakologischen Inhalten auf youtube zu erfassen.
  8. Verwechslung der Begriffe Gender und Sex in pharmakologischen Studien. Die Untersuchung des biologischen Geschlechts (Sex) in pharmakologischen Studien ist sehr wichtig. Dennoch wissen viele Pharmakologen nicht den Unterschied zwischen „Sex“ und „Gender“. Diese Doktorarbeit soll das Ausmaß dieses Unwissens in der pharmakologischen Fachliteratur dokumentieren.
  9. Missbrauch von Arzneimitteln zur Gewichtsreduktion. Im Rahmen dieser Arbeit soll systematisch analysiert werden, inwiefern Arzneistoffe wie Levothyroxin, Furosemid, Amphetamin, Methylphenidat, Semaglutid und Bisacodyl missbräuchlich zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden und welche Risiken dadurch entstehen. Vergiftungen (Informationen dazu beim GIZ-Nord), Fallbeispiele aus der Literatur und Darstellungen in social media sollen zusammengetragen und systematisiert werden.
  10. Grafische Darstellung pharmakologischer Inhalte. Dieser Arbeit richtet sich an Doktoranden mit einer ausgeprägten „künstlerischen Ader“. Anhand einfacher grafischer Darstellungen oder Comics (Vorbild sind die Graphic Novels des Kantonsspitals Luzern in der Schweiz) sollen die wichtigsten 50 Arzneimittel in Deutschland hinsichtlich Wirkungen, Dosierung, UAW und Interaktionen unterhaltsam und in einfacher Diktion dargestellt werden. Es ist geplant, dieses Projekt in Form eines Sachbuches zu publizieren. Dazu muss ein Konzeptpapier mit einem „Probecartoon“ erstellt werden. Das Buch soll im Springer-Verlag veröffentlicht werden. Der Betreuer hat sehr gute Kontakte zu dem Verlag und dort schon etliche Buchprojekte realisiert. 
  11. Analyse von Gerichtsprozessen in Deutschland im Zusammenhang mit Arzneimitteln und Giften: Arzneimittel und Gifte sind häufig Gegenstand von Gerichtsprozessen. Typische Beispiele sind Fehlbehandlungen durch Ärzte, Vergiftungen, Mordversuche, Unfälle unter dem Einfluss von Arzneimitteln oder unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln. Gerichtsprozesse stellen eine Fundgrube für Erkenntnisgewinn dar (Motto: Aus Fehlern lernen), jedoch gibt es bislang keine systematische wissenschaftliche Arbeit, die sich damit beschäftigt. Das hat auch damit zu tun, dass Gerichtsakten nicht öffentlich zugänglich sind. Ziel der Arbeit soll es nun sein, systematisch Gerichtsprozesse im Zusammenhang mit Arzneimitteln und Giften in Deutschland aufzuarbeiten. Als Datenquelle sollen vor allem die Archive des SPIEGEL und der ZEIT der letzten 70 Jahre analysiert werden.
  12. Analyse von „echten“ Morden mit Arzneistoffen und Giften in Deutschland. In Vorarbeiten wurden im Rahmen einer Doktorarbeit Morde mit Arzneistoffen und Giften im Rahmen der Fernsehserie „TATORT“ aufgearbeitet (Ellerbeck et al., pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35970967/). Es zeigte sich, dass es offenbar Unterschiede in der Darstellung von Morden im TATORT und der Realität gibt. Allerdings gibt es bislang keine systematische Darstellung von „echten“ Morden mit Arzneimitteln und Giften. Im Rahmen der Doktorarbeit sollen nun systematisch die Archive der Magazine DER SPIEGEL und ZEIT aufgearbeitet werden, um die Realität von „echten“ Mordfällen mit Arzneimitteln und Giften in Deutschland in den letzten 70 Jahren darzustellen. Als weitere Quelle (mit Lokalkolorit) bietet sich die HAZ an.
  13. Wie sehen Ärzte „alternative“ pharmakologische Behandlungsmethoden und Nahrungsergänzungsmittel? Homöopathische und pflanzliche Arzneimittel sowie Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit. Häufig erfolgt die Einnahme dieser Mittel ohne ärztlichen Rat. Dies kann die ärztliche Pharmakotherapie deutlich erschweren und Risiken mit sich bringen. Allerdings ist nur wenig darüber bekannt, wie Ärzte zu diesen drei Wirkstoffgruppen stehen, zumal sie auch im Medizinstudium und in der Facharztausbildung eine nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Im Rahmen dieses Projektes (wahrscheinlich lassen sich daraus drei Doktorarbeiten konzipieren) soll systematisch die Einstellung von Ärzten zu diesen Wirkstoffklassen herausgearbeitet werden. Dazu sind Umfragen bei Ärzten geplant, die in Zusammenarbeit der Ärztekammer Niedersachen durchgeführt werden.

Geschichte der Pharmakologie

  1. Analyse alter Pharmakologielehrbücher (z. B. Rudolf Buchheim, Oswald Schmiedeberg, Arthur Cushny, Edward Poulsson, Paul Trendelenburg, Gustav Kuschinsky) im Vergleich zu modernen Lehrbüchern (z. B. Aktories, Seifert)
  2. Längsschnittanalyse von klassischen pharmakologischen Lehrbüchern (insbesondere Goodman and Gilman; Aktories, Starke, Förstermann); Vergleich von der 1. Auflage bis zur aktuellsten Auflage
  3. Darstellung ausgewählter Arzneistoffe und Gifte im Laufe der Zeit (1870-2023) in pharmakologischen Lehrbüchern (Blausäure, Strychnin, Tubocurarin, Muscarin, Pilocarpin, Physostigmin, Apomorphin, Colchicin, Chinin). Eine Analyse von jeweils 3 Wirkstoffen pro Doktorarbeit ist sinnvoll.
  4. Grafische Darstellung wichtiger pharmakologischer Konzepte im Laufe der Zeit: z. B. GPCR-Signaltransduktion, cAMP-Signaltransduktion, cGMP-Signaltransduktion, Renin-Angiotensin-Aldosteron-System, Histaminrezeptoren, Depression, Schizophrenie, Herzinsuffizienz, Asthma. Als Appetizer ansehen: „Science Illustration“ von A. Escardo und J Wiedemann (Taschen-Verlag). Mehrere Arbeiten sind hier möglich.
  5. Analyse der Ehrenmitglieder der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft
  6. Analyse der Karriereverläufe von den Fritz-Külz- und Rudolf-Buchheim-Preisträgern der DGPT: Was ist aus den Hoffnungsträgern der Pharmakologie 10-40 Jahre nach der Preisverleihung geworden? Sagen Forschungspreise eine erfolgreiche akademische Karriere voraus?
  7. Analyse der neueren Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie (2003-2023). Grundlage der Analyse sind die Gesellschaftsseiten der DGPT im BIOSPEKTRUM.
  8. Fortschreibung des Buches „Pharmakologische Institute und Biographien ihrer Leiter“ von Jürgen Lindner und Heinz Lüllmann (beendet in den 1990er Jahren; Editio Cantor Aulendorf) mit Erstellung eines bebilderten Stammbaumes der Pharmakologie. Das Manuskript des Buches liegt als word-File vor und kann sofort in Eigenregie weiterbearbeitet werden. Das Projekt erfordert umfangreiche Recherchearbeit in Archiven (u.a. Archiv der DGPT an der MHH), Universitätsinstituten, der Geschäftsstelle der DGPT und dem Geschichtsbuch von Philippu und stellt einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation der historischen Weiterentwicklung des Fachs in den letzten 40 Jahren dar.
  9. Was waren die Forschungsthemen in der Pharmakologie vor 100 Jahren im Vergleich zur heutigen Zeit? Am Beispiel der ältesten pharmakologischen Fachzeitschrift, den Naunyn-Schmiedebergs Arch Pharmacol, sollten die wissenschaftlichen Themen der Jahre 1913-1922 sowie 2013-2022 analysiert werden.
  10. Naunyn-Schmiebergs Archives of Pharmacology und seine Beziehung zur DDR und Osteuropa
  11. Geschichte des „Handbook of Experimental Pharmacology (Handbuch der experimentellen Pharmakologie, HEP)”. Das HEP ist die älteste pharmakologische Buchreihe, die sich trotz der schier überwältigenden Dominanz des Impact Faktors, der nur für Zeitschriften vergeben wird, gehalten hat und in der führende Wissenschaftler das „wirklich bleibende Wissen“ der Pharmakologie zusammengefasst haben. 
  12. Aufarbeitung der Biographien und wissenschaftlichen Leistungen von Pharmakolgen der „Hall of Fame“ der British Pharmacological Society. Steve Stephenson, Elenor Zaimis, Hans Kosterlitz, Sir John Gaddum, Michael Rand, Bill Bowmann, Marthe Vogt, Heinz Otto Schild, Sir John Vane, Sir Henry H. Dale, Sir William Paton, Otto Loewi, Gertrude Elion, Sir David Jack, Julius Axelrod, Sir Derrick Dunlop. Ein Foklus können auch die aus Deutschland vertriebenen Wissenschaftler sein (Kosterlitz, Vogt, Schild, Loewi)
  13. Analyse des formellen Aufbaus von Publikationen im Naunyn-Schmiedebergs Archives of Pharmacology im Laufe der Zeit. Dies ist die älteste pharmakologische Fachzeitschrift, die bereits seit 150 Jahren publiziert wird. In dieser Zeit hat sich die Darstellung und Rezeption wissenschaftlicher Inhalte dramatisch stark verändert. Bislang wurde formelle Aufbau von wissenschaftlichen Publikationen, der maßgeblich die Darstellung und Rezeption der Inhalte beeinflusst, noch nie systematisch analysiert. Am Beispiel dieser Arbeit wird erstmalig der kulturelle Wandel in der Wissenschaftsdarstellung analysiert.
  14. Analyse des Pharmakologen Ferdinand Flury. Flury spielte eine zweifelhafte Rolle bei der Entwicklung von chemischen Kampfstoffen in der NS-Zeit. Anhand von verschiedenen Archiven (Landes- und Universitätsarchive, Bundesarchiv in Berlin, Archiv der DGPT an der MHH, Publikationen im Naunyn-Schmiedebergs Arch Pharmacol, Geschichte der Pharmakologie von Philippu) sollen die Persönlichkeit von Ferdinand Flury und seine Arbeit kritisch analysiert werden. Kürzlich erschien im SPIEGEL ein kritischer Bericht über Fritz Haber und Ferdinand Flury.
  15. Bibliometrische Analyse des Handbook of Experimental Pharmacology (HEP). Das HEP ist die älteste pharmakologische Buchserie, in der seit über 100 Jahren zu “Hot Topics“ Sammelbände publiziert werden. Die meisten HEP-Bände sind digital verfügbar. Im Rahmen dieser Doktorarbeit soll HEP bibliometrisch analysiert werden (Themen, Editoren, Autoren, Herkommen der Autoren, Downloads, Zitationen, Altmetrics). Diese Doktorarbeit gibt somit einen Überblick über die Entwicklung wichtiger Forschungsthemen in der Pharmakologie in historischen Dimensionen und spiegelt auch wider, wer die wissenschaftlichen „Schwergewichte“ sind und wo sie arbeiten (bzw. arbeiteten).

Scientometrics (Wissenschaftsanalyse)

  1. Publikationsnetzwerke führender deutscher Pharmakologen: Gibt es einen Gender-Bias? Analyse des sogenannten „Matilda-Effektes“.
  2. Biografische und soziologische Analyse von deutschen Pharmakologieprofessoren: Grundlage der Analyse sind die in den Bänden IV-VI im Handbuch der Geschichte der Pharmakologie in den deutschsprachigen Ländern veröffentlichten Autobiographien und Biographien. Es soll exemplarisch am Fach Pharmakologie eine umfassende Analyse der Merkmale erstellt werden, die zu einer erfolgreichen Hochschullehrerlaufbahn führen.
  3. In welchen Fachzeitschriften publizieren deutsche Pharmakologen? Eine bibliometrische Analyse des Publikationsverhaltens von Pharmakologieprofessoren in Deutschland im historischen Kontext. Es gibt Hinweise dafür, dass sich Pharmakologen in den letzten Jahrzehnten von klassischen pharmakologischen fachzeitschriften immer mehr entfernt haben und immer mehr in Spezialzeitschriften oder „High-impact“-Zeitschriften publizieren wollen (oder müssen), um „konkurrenzfähig“ zu bleiben. Allerdings ist diese Annahme bislang noch nie wissenschaftlich überprüft worden.
  4. Bibliometrische Analyse der Publikationen der MHH in den letzten 15 Jahren (Hochschulbiografie)
  5. Gender-Analyse der Editorial Boards ausgewählter pharmakologischer oder biochemischer Fachzeitschriften im Laufe der Zeit (z. B. J Pharmacol Exp Ther, Mol Pharmacol, Biochem Pharmacol, Br J Pharmacol, J Biol Chem, Biochem J)
  6. Gender-Analyse der Lasker-Award-Preisträger. Ein bibliometrischer Vergleich. Der Lasker Award wird oft als eine Art „kleiner“ Nobelpreis betrachtet.
  7. „Recycling“ von gefälschten Publikationen in paper mills: Paper mills verkaufen Publikationen mit fiktiven Inhalten an Kunden, die aus Karrierergründen Publikationen vorweisen müssen. Das Ziel der Arbeit besteht darin, Duplikate von gefälschten Publikationen in der wissenschaftlichen Literatur aufzuspüren
  8. Analyse der Inhalte von Publikationen auf Preprint-Servern versus Peer-begutachteten Publikationen. Wie valide sind Preprint-Server? Oft werden Preprint-Server, die keinen peer review haben, dazu benutzt, vermeintlich „wichtige“ Daten „rauszuhauen“, bevor sie überhaupt wissenschaftlich validiert wurden. Manchmal „bereuen“ Autoren es auch, etwas zu schnell auf einen Preprint-Server geladen zu haben. Die Arbeit soll u.a. auch Fehlentwicklungen bei den Preprint-Servern herausarbeiten.
  9. Bibliometrische Analyse der Arzneistoffe, die in der Arzneistoffliste des IMPP abgebildet sind. Es soll herausgearbeitet werden, wie viele Publikationen es über die einzelnen Arzneistoffe im Zeitverlauf gibt. Damit soll die wissenschaftliche Aktualität und klinische Relevanz der Arzneistoffe herausgearbeitet werden.
  10. Bibliometrische Analyse des Gebrauchs von Handelsnamen von Arzneistoffen in der wissenschaftlichen Literatur. In der wissenschaftlichen Literatur muss neutral der internationale Freiname von Arzneistoffen genannt werden. Da viele internationale Freinamen immer „komplizierter“ werden (insbesondere bei monoklonalen Antikörpern und Gentherapeutika) werden zunehmend die „gängigeren“ Handelsnamen in der Literatur verwendet. Dadurch entstehen Schleichwerbungseffekte für bestimmte Präparate. Die Arbeit soll das Ausmaß dieser Schleichwerbunguntersuchen.
  11. Analyse des Verbleibs abgelehnter und zurückgezogener Arbeiten im Naunyn-Schmiedebergs Arch Pharmacol. Es ist üblich, dass Arbeiten, die bei einer Zeitschrift nicht publiziert werden, in anderen Zeitschriften publiziert werden. Es gibt bislang keine öffentlich zugängliche Untersuchung darüber, wie der Weg abgelehnter Arbeiten ist. Diese Doktorarbeit untersucht nun systematisch den Verbleib von ca. 900 Arbeiten einer pharmakologischen Zeitschrift. Sind die Arbeiten in spezialisierte Zeitschriften gegangen? Sind sie außerhalb der Pharmakologie gelandet? Sie sind in Journalen mit einem höheren oder niedrigeren Impactfaktor publiziert worden? Sind die Arbeiten viel zitiert worden? Die Arbeit gibt somit Auskunft über das Publikationsverhalten von Pharmakologen. Diese Arbeit soll im Rahmen des digistrucmed-Programmes der MHH in Zusammenhang mit Informatikern (Prof. Deserno und Prof. Kacprowski) durchgeführt werden.

 

Allgemeine Hinweise für die erfolgreiche Durchführung theoretischer Doktorarbeiten:

 

  • Link zum Promotionsbüro der MHH https://www.mhh.de/forschung/promotion-habil-apl
  • Promotionsordnung Dr. rer. biol. hum.:https://www.mhh.de/forschung/promotion-habil-apl/promotion-dr-rer-biol-hum
  • Promotionsordnung Dr. med. und Dr. med. dent.: https://www.mhh.de/fileadmin/mhh/forschung/Promotion/Med_Dent/20210519_71620_PromO_Dr.med_Dr.med.dent_Senat.pdf
     
  • Vorab: Es gibt immer wieder die Vorstellung von Doktoranden, theoretische Doktorarbeiten seien „einfach und schnell“ zu absolvieren. Dies ist ein fundamentaler Irrtum. Die Arbeiten haben wissenschaftlich genau den gleichen Anspruch wie experimentelle Arbeiten. „Zeit sparen“ lässt sich bei den theoretischen Arbeiten dadurch, die intrinsischen Unwägbarkeiten experimentellen Arbeitens entfallen, dass die Datensätze vorab definiert sind und man die Arbeiten nicht an fixe Anwesenheitszeiten im Labor koppeln muss. Selbstmotivation ist der Schlüssel zum Erfolg.
     
  • Das Einbringen eigener Ideen und Interessensgebiete zum Promotionsthema innerhalb des oben dargestellten Rahmens ist möglich und erwünscht. Aber nicht jede Idee kann dann auch realisiert werden.
  • Entscheidend für den Erfolg ist ein inhaltlich und formell einwandfrei formuliertes Motivationsschreiben (bitte als separates Dokument; NICHT als Email-Text), das Sie und mich restlos überzeugt.
  • Ebenso entscheidend ist, dass Sie unaufgefordert einen überzeugenden Zeitplan für Ihre Doktorarbeit entwickeln und mir vorlegen.
  • Arbeiten können prinzipiell studienbegleitend oder auch berufsbegleitend (auch außerhalb der Region Hannover) durchgeführt werden.
  • Genehmigungen für Tierversuche, Gentechnikversuche etc. sind nicht erforderlich. Allerdings müssen Umfragen datenschutzrechtlich geprüft und genehmigt werden.
  • Die Arbeiten sind ortsungebunden und können auch extern durchgeführt werden.
  • Lehrbuch: Wie schreibe ich eine Doktorarbeit? Budrich, Keller, Schmidt, Springer-Verlag, 2. Auflage
  • Besuch des MHH-Seminars über gute wissenschaftliche Praxis ist zwingend erforderlich. Dieses Seminar ist auch inhaltlich sehr wertvoll und sollte so früh wie möglich besucht werden. https://www.mhh.de/forschung/gute-wissenschaftliche-praxis/ombudswesen-und-ombudsperson#c9174
  • Die MHH-Bibliothek bietet sehr gute Kurse für Literaturrecherche und wissenschaftliches Zitieren an.
  • Gut geeignete Datenbasen: pubmed, google scholar, pubpharm, web of science (clarivate).
  • Der wissenschaftliche Anspruch der theoretischen Arbeiten ist sehr hoch und wird oft unterschätzt.
  • Die Datendokumentation erfolgt vornehmlich in Excel-Arbeitsmappen (leichter Transfer via email möglich). Ein „Laborbuch“ im klassischen Sinne ist nicht erforderlich und nicht sinnvoll.
  • Arbeiten erfordern hohes Maß als Selbstmotivation, Struktur und Zeiteinteilung (keine externe Kontrolle
  • Regelmäßige eigenständige Rückmeldung des Doktoranden über den aktuellen Stand der Arbeit und Probleme wird erwartet. Ein „Vorsichhinmuckeln“ ohne Rückmeldung Ihrerseits ist nicht zielführend.
  • Zeitaufwand für Doktorarbeiten wird oft unterschätzt; ein Freisemester (oder sogar zwei) sehr empfehlenswert. Dies erhöht die Chancen für einen erfolgreichen Abschluss der Arbeiten erheblich.
     
  • Fortschritt wird in regelmäßigen Doktorandenseminaren überprüft. Diese finden als Online-Veranstaltungen via teams statt. Der Besuch der Teams-Seminare ist für alle wichtig (Methodik, Ideen, Inspiration, Vergleich). Wer nicht an den Seminaren teilnimmt, bringt sich um die Chance, seine eigene Arbeit voranzubringen. Dies wird von vielen Doktoranden zu spät oder nicht erkannt; mit Konsequenzen für die Fertigstellung der eigenen Arbeit. Außerdem haben die Seminare den Charakter eines „Studium generale“.
     
  • Doktoranden haben eine eigene Chatgruppe (Informationsaustausch bei ähnlichen Themen und technischen Fragen wie Excel, grafische Darstellungen von Daten, Aufbau von Präsentationen). Die in der Doktorandengruppe vorhandene technische und informatische Expertise ist inzwischen sehr umfangreich.
  • Kommunikation bitte bevorzugt via E-Mail (Reaktionszeit für einfache Anfragen innerhalb von 24 Stunden)
  • Komplexere Vorgänge (Datenanalyse, Durchsicht von Manuskripten etc.) erfordern je nach Umfang einen Zeitraum von 2-7 (14) Tagen.
     
  • Bitte beachten für alle E-Mails von Ihnen an mich: Kurz und gut strukturiert (1., 2., 3.,) schreiben. Bitte bei allen Revisionen von Dokumenten an mich in diesen Dokumenten ALLE Änderungen eindeutig markieren und auf alle Kritikpunkte von mir Punkt-für-Punkte strukturiert eingehen.
     
  • Arbeiten können in deutsch geschrieben werden, Übersetzungshilfen wie deepL im Institut vorhanden.
  • Aber: Die Erstellung von Texten mit KI wie CHT-GPT ist strikt untersagt!
  • Umfang einer Doktorarbeit sollte 60 Seiten nicht überschreiten. Monographien in deutscher oder englischer Sprache mit der Originalpublikation im Appendix werden als Format bevorzugt
  • Beste Software für Datenauswertung und Erstellung von wissenschaftlichen Grafiken zur Datendarstellung: GraphPad Prism 9.0 (kostenpflichtig) 
  • Gute Software zur Erstellung von Übersichtsschemata zur Methodik und zu Konzepten: Biorender
  • Anmeldung der Arbeiten erfolgt über das MHH-Promotionsbüro (2-seitiges Formular und 300-Wort-Abstract)
  • Hauptziel der Doktorarbeiten ist das Erlernen kritischen Denkens und Analysierens von wissenschaftlichen „Fakten“ und „Pseudofakten“.
  • Durch die große Anzahl von Doktorarbeiten zu ähnlichen haben sich Mikroarbeitsgruppen entwickelt. Dadurch ergeben sich große Synergieeffekte
  • Für die historisch orientierten Doktorarbeiten kann das sehr umfangreiches und hervorragend kuratierte Archiv der Deutschen Gesellschaft für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie (DGPT) genutzt werden, das sich an der MHH befindet. Kontakt: Dr. Christine Wolters
  • Der Springer-Verlag bietet verschiedene interessante Möglichkeiten an, Dissertationen die mindestens mit der Note sehr gut (magna cum laude) beurteilt wurden, zu veröffentlichen: https://www.springer.com/de/autoren-herausgeber/deutsche-publikationen/research
     
  • Das Problem der Unzugänglichkeit bestimmter wissenschaftlicher Literatur (z. B. vom Elsevier-Verlag) wird dadurch gelöst, dass Artikel NACH der Anmeldung über die MHH-Bibliothek via Fernleihe besorgt werden. Die Nutzung illegaler Zeitschriftenserver ist ein Verstoß gegen die gute wissenschaftliche Praxis und ist explizit von mir NICHT gewünscht und NICHT erlaubt. Solche illegalen Server befinden sich z. B. in Russland.
     
  • Wie lange dauern die Doktorarbeiten? Diese Frage wird immer wieder gestellt und lässt sind nicht generell beantworten. Nach den bisher vorliegenden Erfahrungswerten dauert es mindestens 1,5 Jahre vom Beginn der Arbeit bis zu einer Publikation in einer Peer-begutachteten Zeitschrift, die Voraussetzung für das Schreiben der eigentlichen Doktorarbeit (Monographie) ist. Einige Doktoranden können die Arbeiten sehr gut studien- oder berufsbegleitend voranbringen; etlichen gelingt dies jedoch nicht gut. Dann kann es gut sein, dass eine Arbeit seit 2,5 Jahren „läuft“, ohne dass ein Abschluss in Aussicht ist. Die Erfahrung zeigt auch, dass eine „Auszeit“ für eine gut angelaufene Doktorarbeit im Bereich von 6-12 Monaten sehr förderlich ist, um die Arbeit voranzubringen. Eine solche Zeitinvestition ist bisher immer ein Garant für den Erfolg gewesen.
     
  • Ein letztes Wort zum Thema Gendern: Dieses wird in den Doktorarbeiten von mir explizit NICHT gewünscht. Wissenschaft ist dem Prinzip der Parsimonie (Ocam’s razor) verpflichtet. Durch Gendern wird eine neue Kategorie eröffnet, die überflüssig ist, wenn sie nicht explizit mit wissenschaftlichem Inhalt gefüllt wird. Erwünscht ist der Gebrauch generischer Begriffe (z. B. die Person, das Mitglied, der Freund), was die Lesbarkeit verbessert. Mit einem Disclaimer im Vorwort wird dargelegt, dass generische Begriffe alle Geschlechter umfassen. Wo es bedeutsam ist (z. B. Vergleich Männer versus Frauen), werden Geschlechter explizit genannt. Es gibt praktisch keine konsistent gegenderten Texte. Die Verständlichkeit und Lesbarkeit wissenschaftlicher Texte verschlechert sich durch Gendern und richtet automatisch den Fokus auf das Aufspüren von „Gender-Fehlern“, was die Regel ist. Außerdem erschwert das Gendern das Schreiben wissenschaftlicher Texte von Autoren, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dieser großen und für unsere Gesellschaft wichtigen Gruppe von Autoren sollte die sprachliche Integration nicht unnötig erschwert werden.


Publikation (mit peer review in Englisch in internationaler Fachzeitschrift) ist das OGLIGATORISCHE Ziel jeder theoretischen Promotion zur Erzielung von Akzeptanz. Zieljournal ist z. B. Naunyn-Schmiedeberg’s Archives of Pharmacology (open access-Publikationsmöglichkeit). Beispiele für innerhalb ca. 12-18 Monaten realisierte Projekte:

  1. Zehetbauer R, von Haugwitz F, Seifert R (Genderforschung): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34622307/
  2. Ellerbeck R, Seifert R (TATORT-Vergiftungen): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35970967/
  3. Dats LB, von Haugwitz F, Seifert (Bibliometrie, Pharmakologie-Geschichte): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36280660/
  4. Borchert  M, Seifert R (TATORT 2019-2021): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36877268/
  5. Obst C, Seifert R (AVR-Analyse Kinase-Inhibitoren): https://link.springer.com/article/10.1007/s00210-023-02475-9
  6. Arning A, Seifert R (Software-gestützte Analyse der Verständlichkeit von Beipackzetteln) Deutsches Ärzteblatt
  7. Trabert M, Seifert R (Analyse von Ginkgo-Präparaten als Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel) Naunyn-Schmiedebergs Arch Pharmacol (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37470803/) 
  8. Wittau J, Celik S, Kacprowski T, Deserno TM, Seifert R (Analyse von Fake papers im Pool abgelehnter Arbeiten von Naunyn-Schmiedebergs Arch Pharmacol)
  9. Specht T, Seifert R (Entwicklung einer open-access Software zur Analyse von Studien auf clinicaltrials.gov) 

Diese 9 Arbeiten sind auch exzellente Modelle für den allgemeinen Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten; insbesondere für Methodenteil, Gestaltung von Abbildungen, korrekte Zitierweise und die Gestaltung von elektronischen Supplements. Bitte diese Arbeiten UNBEDINGT als MUSTER für die eigenen Arbeiten nutzen! Viele Fragen lassen sich durch diese Arbeiten klären! Vier der oben genannten Projekte wurden studienbegleitend durchgeführt. Ein Projekt wurde mit einem Freisemester abgeschlossen; zwei weitere mit zwei Freisemestern. Ein Projekt wurde im Rahmen des digistrucmed-Programms durchgeführt. Es gibt also sehr unterschiedliche Wege, die zum Erfolg führen,


NUR VOLLSTÄNDIGE Bewerbungen (Lebenslauf, Zeugnisse, aussagekräftiges und überzeugendes Motivationsschreiben, Zeitplan) bitte über E-Mail an:

Prof. Dr. med. Roland Seifert
Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Pharmakologie, OE 5320
Geb. J06, Ebene 3
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Tel.: 0511-532-2805; E-Mail: seifert.roland@mh-hannover.de

ACHTUNG, WICHTIGE HINWEISE:

  1. Wegen der sehr großen Nachfrage werden Themen nur an Doktoranden vergeben, die sofort mit der Arbeit beginnen. Sind nach 8 Wochen keine ersten Ergebnisse vorhanden oder erfolgt keine Rückmeldung über etwaige Probleme, wird das Thema entzogen und an einen anderen Interessenten weitergegeben. Eine „Reservierung“ von Themen ist grundsätzlich nicht möglich.
  2. Innerhalb von 8 Wochen nach Vergabe der Doktorarbeit muss diese mit vollständigen Unterlagen (inclusive Abstract) beim Promotionsbüro angemeldet sein.
  3. Unaufgeforderte regelmäßige Rückmeldung von jedem Doktoranden im 8-Wochen-Turnus ist zwingend erforderlich. Bei Nichteinhaltung dieses Turnus ohne stichhaltige Begründung wird das Doktorarbeitsthema wieder entzogen.
  4. Es ist ein großes Privileg, eine fokussierte theoretische Doktorarbeit mit einem „coolen“ Thema durchführen zu dürfen. Ein einmal vergebenes Thema steht aus Gründen der guten wissenschaftlichen Praxis NICHT mehr für andere Doktoranden zur Verfügung, bis es zurückgegeben wurde. Es wird daher erwartet, dass jeder Doktorand, der seine Arbeit (aus welchen Gründen auch immer) aufgeben möchte, dies sofort tut und nicht erst nach langer Latenzzeit. Dies ist unprofessionelles und unkollegiales Verhalten.

 

Weiterbildung

Facharzt/Fachärztin Pharmakologie und Toxikologie

Die Weiterbildungszeit zum Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie beträgt 5 Jahre.

Weiterbildungsbefugt sind Prof. Dr. med. Roland Seifert (Institut für Pharmakologie) und Prof. Dr. med. Ingo Just (Institut für Toxikologie).

Links zum Download:

Fachpharmakologe/Fachpharmakologin DGPT

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