Details zum Programm

23. Juni 2021 – 17:00: Digitalization and diversity: challenges in medical education

Ankündigungstext deutsch:

Datengestützte und datenverarbeitende Systeme spielen in unserem Alltag zunehmend eine wichtige Rolle. Auch im medizinischen Bereich gib es immer mehr Anwendungen, die versprechen, Ärzt:innen und Patient:innen helfen zu können. Ob es um Diagnosefindung, das Management einer chronischen Erkrankung oder die Abwicklung von Krankenkassendaten geht – alle Bereiche werden von der Digitalisierung erfasst. Wie kann sichergestellt werden, dass die grundlagenbildenden Daten dieser Systeme sichere und vorurteilsfreie Ergebnisse generieren? Wie können datengestützte Entscheidungsunterstützung und digitale Gesundheitsanwendungen „diskriminieren“, um diagnostische und therapeutische Wege zu kennzeichnen, ohne in unerwünschte Richtungen zu weisen und dabei Menschen unter Umständen auszugrenzen? Welche Kompetenzen müssen Mediziner:innen mitbringen, um die vorhandene gesellschaftliche Diversität zu erfassen und verzerrende Einflüsse in der Wahrnehmung möglichst auszuschalten? Im Kontext der Digitalisierung bekommen diese Fragen eine neue Dringlichkeit.

Ankündigungstext englisch:

Data-based and data processing systems play an increasingly important role in our everyday life. In the medical field, too, more and more applications promise to help doctors and patients. Whether it is about finding a diagnosis, managing a chronic illness or processing health insurance data – all areas are covered by digitization. How can it be ensured that the basic data from these systems generate reliable and unprejudiced results? How can data-driven decision support and digital health applications “discriminate” in order to mark diagnostic and therapeutic pathways without pointing in undesirable directions and possibly excluding people in the process? Which competencies do medical professionals have to bring with them in order to grasp the existing social diversity and to eliminate distorting influences in their perceptions as far as possible? In the context of digitization, these questions are given a new urgency.

Referent*innen/Speakers:

  • Prof. Petra Verdonk (Vrije Universiteit Amsterdam): Inklusion in der Medizinischen Ausbildung (auf Englisch)
  • Markus Ahlers (Doktorand, Institut für Philosophie; Leibniz Universität Hannover): Bias in der Datenverarbeitung

Moderation: Marie Mikuteit, studentische Projektmitarbeiterin DigiWissMed; Dr. Volker Paulmann, Wiss. Mitarbeiter im Studiendekanat Medizin der MHH

Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Registrierung erforderlich, um den Zugang zum Videokonferenztool (Big Blue Button) freizuschalten.

Für MHH-interne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

https://elearning.mh-hannover.de/goto.php?target=crs_88462_rcodemQ9excHRnF&client_id=elearning

Mit Klicken des Links treten Sie dem MHH-Ilias Kurs der Veranstaltung "Digitalization and diversity: challenges in medical education" am 23.6. um 17:00 Uhr bei. Dieser Ilias-Kurs besteht nur im Kontext der Veranstaltung und wird danach gelöscht. Mit dem Beitritt des Kurses willigen Sie ein, dass Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen und ihre Daten lediglich zum Zwecke der Erreichbarkeit und Übermittlung des Links zur Online Veranstaltung genutzt werden. Sie erhalten eine Erinnerungsmail am Tag vor der Veranstaltung und ggf. eine weitere Mail wenn sich Änderungen ergeben sollten. Allgemeine Informationen zur Veranstaltung und die Datenschutzerklärung finden Sie im Kurs.

Für Externe:

E-Mail mit Betreff „Veranstaltung008“ ohne Inhalt an digiwissmed@mh-hannover.de

Nach dem Senden der Anmeldung erhalten wir Ihre E-Mail-Adresse. Diese heben wir bis zur Veranstaltung auf und löschen Sie anschließend. Mit der Anmeldung willigen Sie lediglich ein, dass Sie an der Veranstaltung teilnehmen wollen und ihre Daten lediglich zum Zwecke der Erreichbarkeit und Übermittlung des Links zur Online Veranstaltung genutzt werden. Sie erhalten von uns folgende E-Mails: Eine Bestätigungsmail zur Anmeldung mit allgemeinen Informationen zur Veranstaltung und die Datenschutzerklärung, eine Erinnerungsmail einen Tag vor der Veranstaltung sowie ggf. eine weitere Mail wenn sich Änderungen ergeben sollten.

________________________________________________________________________________________________________

Zurückliegende Veranstaltungen:

26. Mai 2021 – 17:00: Robotik in der Medizin

Die Weiterentwicklung der Robotik in der Medizin erfährt ein rapides Wachstum. Ob im Operationssaal, in der Pflege oder bei rehabilitativen Therapien – Robotiksysteme halten zunehmend Einzug in die moderne Medizin. Sie stehen im direkten Kontakt zum Menschen und sind gemeinsam mit Methoden der künstlichen Intelligenz dabei, die medizinische Praxis in relevantem Maße zu verändern. In dieser Veranstaltung wird unsere Gastrednerin, Frau Dr. med. dent. Jasmin Grischke, einen Überblick über entscheidende neue Entwicklungen in der Robotik der jüngsten Vergangenheit geben. Es werden hierbei einige Beispiele für den Einsatz von Robotern im Gesundheitswesen betrachtet. Neben der Vorstellung des landesweiten Bildungsprojektes „Robonatives Initiative“ wird Frau Grischke aktuelle Forschungsprojekte in der Dentronik (Robotik und AI in der Zahnmedizin) und das Projekt „ZeRiG: Zentrum für Robotik im Gesundheitswesen“ präsentieren.

  • Referentin: Dr. med. dent.Jasmin Grischke, M. Sc.; Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde, MHH & Mitbegründerin und Projektleiterin der Robonatives Initiative

Moderation: Dr. med. Christian Koop und PD Dr. med. Nilufar Foadi, Anästhesistin, (beide DigiWissMed-Projektteam der MHH)

 

28. April 2021 – 17:00 Uhr: KI-basierte Entscheidungsunterstützung für die ärztliche Tätigkeit: ethische Aspekte

Digitale Entscheidungsunterstützungssysteme haben bereits jetzt einen erheblichen Stellenwert in der ärztlichen Tätigkeit und werden perspektivisch weiter an Bedeutung gewinnen. Ihr Einsatz birgt das Potential, große Datenmengen zum Wohle von Patient*innen in die klinische Praxis zu integrieren. Zugleich stellen sich aber auch Fragen nach den sozialen und ethischen Implikationen des Einsatzes von Entscheidungsunterstützungssystemen.

Der Vortrag wird einen ersten Versuch unternehmen, einige dieser Fragen zu systematisieren und Lösungswege aufzuzeigen. Der Schwerpunkt wird auf den Themen „Ethik der Künstlichen Intelligenz“, „Mensch-Maschine-Interaktion“ und „Zukunft der Berufsbilder im Gesundheitswesen“ liegen. Abschließend werden Perspektiven für die Vermittlung digitaler Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung aufgezeigt.

Referentin: Prof. Dr. Dr. Sabine Salloch, Medizinische Hochschule Hannover; Leiterin des Instituts für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin, MHH

Moderation: Dr. Marianne Behrends; PLRI; Projektleitung DigiWissMed und Dr. med. Christian Koop, Projektmitarbeiter DigiWissMed

 

31. März 2021 – 17:00: Open Educational Resources in der Hochschullehre: Merkmale und Mehrwerte

Digitale Lehr-/Lernsettings erfahren an Hochschulen einen starken Bedeutungszuwachs. Vor diesem Hintergrund sind Lehrende häufig damit konfrontiert, ihre Präsenzveranstaltungen ad hoc in Online-Formate umzustellen. Da sie eine Anpassung an spezifische Lehr-/Lernkontexte und individuelle Bedarfe von Lerngruppen ermöglichen, können Open Educational Resources (OER) diesen Umstellungsprozess umfänglich unterstützen. Zudem bietet die Entwicklung von OER die Möglichkeit, die eigene Lehre in der wissenschaftlichen Community sichtbar zu machen. Trotz dieser Vorteile gibt es auch Hindernisse, die die Nachfrage nach einer Nutzung von OER von Seiten der Hochschulen bremsen. So wird vor allem die Unsicherheit bzgl. rechtlicher Fragen macherorts als Hinderungsgrund gesehen.

Um Transparenz im Hinblick auf den Umgang mit OER zu schaffen und deren Nutzung in der Hochschullehre zu fördern, geht der Vortrag darauf ein, welche Merkmale offene Bildungsmaterialien aufweisen und welche Chancen sie bieten. Ein besonderes Augenmerkt liegt hierbei auf dem Urheberrecht und der offenen Lizenzierung. Zudem wird das niedersächsische OER-Portal „twillo“ als eine nachhaltige Infrastruktur für die Bereitstellung offener Bildungsmaterialien vorgestellt.

Referentinnen:

  • Noreen KrauseTechnische Informationsbibliothek Hannover (TIB), Projektleitung OER-Portal Niedersachsen / twillo;
  • Yulia ChalinaELAN e.V., juristische Mitarbeiterin im Projekt OER-Portal Niedersachsen / twillo;
  • Britta BeutnagelTechnische Informationsbibliothek Hannover (TIB), wiss. Mitarbeiterin im Projekt OER-Portal Niedersachsen / twillo

Moderation: Sarah Strathmann, M.A., Medienwissenschaftlerin, PLRI und PD Dr. med. Nilufar Foadi, Anästhesistin, Teil des DigiWissMed-Projektteams der MHH

Um zu den Aufzeichnungen der zurückliegenden Veranstaltungen zu gelangen, klicken Sie bitte auf den jeweiligen Veranstaltungstitel.

25.11.2020 – 18:00 bis 19:30 Uhr: Digitale Gesundheit in Estland – Lernen von der Nummer 1

Estland gilt in Bezug auf die Digitalisierung international als führend. Die Steuererklärung nimmt zwischen 3-5 Minuten in Anspruch, im digitalen Bürgerportal ist vermerkt, wann das Auto wieder zum TÜV muss, und die elektronische Patientenakte existiert seit mehr als 10 Jahren und ist aus dem medizinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Im internationalen Vergleich der Digitalisierung zwischen 17 Ländern ist das estnische Gesundheitswesen Spitzenreiter. Deutschland landet im selben Vergleich nur auf dem vorletzten Platz (Thiel et al., 2019).

Unser Gast an diesem Abend, Priit Kruus, ist Mitgründer und Geschäftsführer des Digital Health-StartUps Dermtest und Manager des Studiengangs Digital Health an der TalTech Universität in Tallinn.

Mit seinem Know-How aus dem Feld der gesundheitstechnologischen Ausbildung und der Entwicklung und Nutzung von digitalen Werkzeugen in der Medizin wird Priit Kruus uns einen besonderen Einblick in die Struktur und den Aufbau eines digitalisierten Gesundheitssystems geben und strukturelle und rechtliche Rahmenbedingungen der Gesundheitstelematik erläutern.

Referent: Priit Kruus, MSc., Mitgründer und Geschäftsführer Dermtest und Manager des Studiengangs f an der “TalTech” Universität in Tallinn (Vortrag auf Englisch)

Moderation: Dr. Christian Koop

 

27. Oktober 2020 – 17:00 bis 18:30 Uhr: Die/der informierte Patient*in: Wie beeinflusst die Digitalisierung die Interaktion zwischen Ärzt*innen und Patient*innen?

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens eröffnet auch für Patient*innen neue Möglichkeiten. Einerseits bietet die Vielfalt an bereitgestellten Online-Informationen neue Chancen, selbst aktiv nach Gesundheitsinformationen zu suchen. Ärzt*innenbewertungsportale unterstützen bei der Ärzt*innenwahl, Apps sollen bei der Kontrolle der eigenen Gesundheitsdaten sowie bei der Therapie von chronischen Erkrankungen helfen. Auch die Kommunikation mit der eigenen Krankenkassen findet zunehmend über Online-Portale statt.

Die Herausforderung für Patient*innen liegt darin, verständliche und verlässliche Informationen und vertrauenswürdige Quellen zu finden. Auch die Beziehung von Ärzt*innen und Patient*innen verändert sich  durch eine neue Rollenverteilung und neue Verhaltensweisen von Patient*innen. Den Ärzt*innen kann dabei stärker die Aufgabe des Moderierens und Übersetzens zukommen und es stellen sich neue Fragen: Wie begegnen sich in Zukunft informierte Patient*innen und Ärzt*innen? Wie muss sich die Kommunikation verändern, um eine Therapie auf Augenhöhe zu gewährleisten? Was ist der Unterschied zwischen einer Video-Sprechstunde und einem Gespräch in der Praxis?

Elena Link ist Kommunikationswissenschaftlerin mit Schwerpunkt im Feld der Gesundheitskommunikation. Sie wird Ihre Forschung über das gesundheitsbezogene Informationshandeln vorstellen und einen Ausblick über die mögliche zukünftige Entwicklung der Ärzt*innen-Patient*innen Interaktion geben.

Referentin:

  • Elena Link, HMTMH (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover); Hanover Center for Health Communication

Moderation:

Marie Mikuteit, Medizinstudentin an der MHH und Dr. Christian Koop, Arzt, Studiendekanat MHH (beide DigiWissMed-Projektteam)

 

23. September 2020 – 17:00 bis 18:30 Uhr: Algorithmus medicus – Einblicke in das interdisziplinäre Projekt CADDIE

In enger Zusammenarbeit gestalten Medizininformatik und Medizin die digitale Medizin von morgen. Doch wie genau sieht eine solche Kooperation in der Praxis aus? Wo liegen Hindernisse? Und welche Elemente tragen zu einer gelingenden, interdisziplinären Zusammenarbeit bei?

Unsere Gäste Antje Wulff, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der MHH und Dr. Thomas Jack, Intensivmediziner auf der pädiatrischen Intensivstation der MHH, haben 2016 das Projekt CADDIE (Cross-Institutional and Data-Driven Decision-Support for Intensive Care Environments) auf der pädiatrischen Intensivstation der MHH ins Leben gerufen. Hierbei entwickelten sie gemeinsam ein klinisches Entscheidungsunterstützungssystem für die Früherkennung von SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome).

Das Projekt CADDIE ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie klinische Daten durch den Einsatz digitaler Technologien genutzt werden können, um die medizinische Versorgung weiter zu verbessern. In dieser Veranstaltung wird die Schnittstelle Mensch-Technik im klinischen Setting näher beleuchtet.

ReferentInnen:

  • Antje Wulff, M. Sc., Medizininformatikerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der MHH und der TU Braunschweig
  • Dr. med. Thomas Jack, Intensivmediziner, Oberarzt auf der Intensivstation für pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin der MHH

Moderation:

PD Dr. med. Nilufar Foadi, Anästhesistin und Dr. med. Christian Koop, (beide DigiWissMed-Projektteam)

Links zum Hintergrund:

 

26. August 2020 – 17:00 bis 18:30 Uhr: Medizinische Ausbildung trifft Digitalisierung – von der Zukunft in die Lehre

Was sind digitale Kompetenzen und warum sind sie in der medizinischen Ausbildung wichtig? 

Sowohl international als auch im innerdeutschen Branchenvergleich ist der Digitalisierungsgrad des Deutschen Gesundheitssystems gering. Um das zu ändern, muss bereits im Medizinstudium angesetzt werden. Doch wie soll der Unterricht rund um das Thema "Digitale Medizin" gestaltet werden, wenn diese in den Hochschulen nur zögerlich eingesetzt wird? Dieser Schlüsselfrage widmet das Projekt DigiWissMed eine eigene Impulsreihe. Sie richtet sich an die Lehrenden an medizinischen Hochschulen (und alle Interessierten darüber hinaus), die mit ihrem Unterricht die Studierenden auf eine digitalisierte Medizin vorbereiten möchten. In dieser ersten Veranstaltung werden Einflüsse der digitalen Transformation auf die medizinische Ausbildung diskutiert, mögliche Zukunftsszenarien besprochen, Veränderungen der ärztlichen Ausbildung abgeleitet und konkrete Vorschläge für deren praktische Umsetzung gegeben. Neben den beiden Projektleiterinnen Marianne Behrends und Sandra Steffens wird mit Jana Aulenkamp eine Expertin auf diesem Gebiet (virtuell) zu Gast sein, die sich seit mehreren Jahren als Impulsgeberin diesem Thema widmet – in Ihrem Studium als Präsidentin der Bundesvertretung Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd), mittlerweile als Ärztin, Autorin und Lehrbeauftragte.

Referentinnen:

  • Jana Luisa Aulenkamp, Ärztin Universitätsklinikum Essen, ehem. Präsidentin der bvmd
  • Dr. Marianne Behrends, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der MHH und der TU Braunschweig & Prof.'in Dr. Sandra Steffens, Curriculumsentwicklung MHH (Projektleiterinnen DigiWissMed)
  • Marie Mikuteit, Medizinstudentin MHH und Dr. Christian Koop, Arzt, Studiendekanat MHH (Moderation der Veranstaltung; Projekt DigiWissMed