HIOPP-3

Angemessene und sichere Medikation für Heimbewohner/innen mit Hilfe einer interprofessionellen Toolbox (AMTS-Toolbox)

Was ist die HIOPP-3-Studie?

Die Studie HIOPP-3-iTBX mit dem Titel „Angemessene und sichere Medikation für Heimbewohner/innen mit Hilfe einer interprofessionellen Toolbox (AMTS-Toolbox)“ ist eine Interventionsstudie aus dem HIOPP-Forschungsverbund. HIOPP steht dabei für  „Hausärztliche Initiative zur Optimierung der Patientensicherheit bei Polypharmazie“. Im Fokus steht somit die häufig als kritisch erachtete Medikation älterer HeimbewohnernInnen (HBW).

Die Studie wird von mehreren allgemeinmedizinischen Instituten durchgeführt, unterstützt werden diese u.a. durch die Klinische Pharmakologie (Universität Witten-Herdecke) und vier Landesapothekerkammern.

 

Aktuelles

Die Aufbereitung und Auswertung der Studiendaten ist abgeschlossen. Die ersten Ergebnisse wurden u.a. auf dem Weltkongress der Hausärzte (WONCA) in Berlin im Dezember 2020 präsentiert. Die Hauptpublikation zur HIOPP-3-iTBX-Studie wurde beim Deutschen Ärzteblatt International zur Veröffentlichung eingereicht und wird aktuell begutachtet. 

 

Hintergrund

Polypharmazie wird häufig als die Einnahme von ≥ 5 Dauermedikamenten definiert und ist mehrheitlich unter Heimbewohnern (HBW) zu finden. Polypharmazie begünstigt die Einnahme potenziell inadäquater Medikamente im Alter (PIM) und trägt somit zu einer erhöhten Hospitalisierungsrate bei. Auch die häufige Verschreibung von Neuroleptika birgt ein hohes Gefährdungsrisiko z.B. durch Stürze.
Ein Faktor, der die PIM und Neuroleptika-Verschreibung in Heimen begünstigt, ist die mangelnde Kooperation der am Medikamentenmanagement beteiligten Professionen (Ärzte, Pflegepersonal und Apotheker). Hier setzt die HIOPP-3 Studie an.

 

Was ist das Ziel der Studie?

Ziel ist es, durch eine interprofessionelle Intervention mit verschiedenen Ansätzen:

  1. eine verbesserte und effizientere Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) durch eine Verringerung der Heimbewohner (HBW) mit potentiell inadäquater Medikation (PIM) und/oder Neuroleptika zu erzielen, und
  2. eine nachhaltige Optimierung des Medikationsprozesses durch Sensibilisierung für das Thema Polypharmazie und verbesserte Zusammenarbeit von Pflegefachkräften, heimversorgenden Apothekern und Hausärzten zu erreichen.

Hierzu wird eine Cluster-randomisierte Interventionsstudie durchgeführt, d.h. es wird auf Ebene der Heime randomisiert. Die Hälfte der teilnehmenden Heime wird als Kontrollheim dienen, während in der anderen Hälfte der Heime die Intervention stattfindet.  Teilnehmen können  Heime an den Studienstandorten (Hannover, Rostock, Düsseldorf, Tübingen). Die teilnehmenden Heimbewohner müssen dabei 65 Jahre oder älter sein, in der Langzeitpflege wohnen und selber oder über einen Betreuer in die Studie einwilligen. Eine bestimmte Medikamentenanzahl ist kein Einschlusskriterium. Insgesamt sollen in 32 Heimen 760 HBW in die Studie eingeschlossen werden.
 

 

Ein Stapel mit Zeitungen und Zeitschriften.
Copyright: adobe-stock/ Institut für Allgemeinmedizin/MHH

Veröffentlichungen

Hier finden Sie einen Überblick über unsere Newsletter, Kongressbeiträge sowie Publikationen

 

Das Konsortium

Das Konsortium setzt sich aus der Konsortialführung Hannover, den weiteren Erhebungsstandorten Rostock, Düsseldorf und Tübingen sowie der Universität Witten/Herdecke (Pharmakologie), der Universität Jena (Gesundheitsökonomie), dem WIdO und dem aQua-Institut zusammen.

Konsortialführung Hannover

Der Studienstandort Hannover ist zugleich Konsortialführung & Erhebungsstandort.

 

Förderung

Die Studie wird durch den Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschuss (Förderkennzeichen: 01VSF16017) gefördert; der Förderzeitraum ist von Mai 2017 bis Ende Juli 2020.


Lageplan der MHH.
Copyright: MHH

HIOPP-3 – Kontakt am Standort Hannover

HIOPP-3 – Team:

PD Dr. Olaf Krause (Projektleitung)

Birgitt Wiese (stellvertretende Projektleitung)

E-Mail: hiopp3@mh-hannover.de

 

Anschrift:

Medizinische Hochschule Hannover

Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover


Konsortialpartner

Studienstandort Düsseldorf
Ansprechpartnerin:
Projektleitung: Dipl.-Psych. Angela Fuchs
E-Mail: angela.fuchs@med.uni-duesseldorf.de
Projekt-Supervisor: Prof. Dr. med. Stefan Wilm
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/allgemeinmedizin

Studienstandort Rostock
Ansprechpartnerin:
Lisa Sparenberg
E-Mail: lisa.sparenberg@med.uni-rostock.de
https://allgemeinmedizin.med.uni-rostock.de/

Studienstandort Tübingen
Ansprechpartnerin:
Regina Stolz
E-Mail: regina.stolz@med.uni-tuebingen.de
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/Zuweiser/Institute/Allgemeinmedizin.html

Klinische Pharmakologie Witten/Herdecke
Ansprechpartnerin:
Dr. Simone Bernard
E-Mail: simone.bernard@uni-wh.de
https://www.uni-wh.de/gesundheit/department-fuer-humanmedizin/lehrstuehle-institute-und-zentren/lehrstuhl-fuer-klinische-pharmakologie/

Gesundheitsökonomie Jena
Ansprechpartnerin:
Dr. Antje Freytag
E-Mail: antje.freytag@med.uni-jena.de
https://www.uniklinikum-jena.de/allgemeinmedizin/Forschung.html

aQua Institut Göttingen
Ansprechpartner:
Dr. med. Thomas G. Grobe, MPH
E-Mail: thomas.grobe@aqua-institut.de
https://www.aqua-institut.de/

WIdO Berlin
Ansprechpartner:
Christian Günster
E-Mail: christian.guenster@wido.bv.aok.de
www.wido.de

 

Kooperationspartner Landesapothekerkammern

Landesapothekerkammern Niedersachsen
https://www.apothekerkammer-niedersachsen.de/

Mecklenburg-Vorpommern
https://akmv.de/ 

Nordrhein
https://www.aknr.de/

Baden-Württemberg

https://www.lak-bw.de/

 

Kooperationspartner Change Management

Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Ulrike Junius-Walker