Das größte Geschenk der Welt

Alina, seit 2017 im Alter von 20 Jahren lungentransplantiert

Alina hält ein gerahmtes Bild einer Lunge in den Händen und lacht. / Copyright: Alina Diedrichs
Copyright: Alina Diedrichs

Für andere hat dieses Foto kaum eine Bedeutung. Für mich bedeutet es alles. Für andere ist es normal, dass man gesund ist. Dass die Organe arbeiten, wie sie sollten. Für mich ist es das nicht.

Ich heiße Alina und wurde im Alter von 20 Jahren lungentransplantiert.

Mit 15 Jahren bekam ich die Diagnose (Idiopathische) Pulmonale Arterielle Hypertonie; später erfuhr ich noch von Morbus Osler, einem Gendefekt. Zu dem Zeitpunkt der Diagnose ging es mir relativ gut.

 

Mit diesem Tag begann mein neues Leben

Mit den Jahren kam ein Auf und Ab, bis sich mein Zustand soweit verschlechterte, dass ich auf die Warteliste für eine Lungentransplantation gesetzt wurde. Genau 3 Monate später, im Juli 2017, bekam ich den wohl schönsten Anruf in meinem gesamten Leben - die Ärzte der MHH hatten eine Lunge für mich. Mit diesem Tag begann mein neues Leben.

 

Zweifel und Ängste sind ganz normal

Ich gebe zu, dass ich nicht immer so hoffnungsvoll und entschlossen der Situation gegenüberstand. Schließlich ist solch eine OP ein großer Eingriff und man weiß absolut nicht, was auf einen zukommt. Zweifel und Ängste sind hier ganz normal. Dennoch entschloss ich mich dazu. Und bereits nach kurzer Zeit mit meiner neuen Lunge und auch mit heutigem Stand kann ich mit gutem Gewissen und ganzem Stolz sagen: Ich habe das größte Geschenk der Welt erhalten dürfen. Natürlich hatte ich auch ein wenig Glück, dass alle Parameter der Spenderlunge so gut zu meinem Körper passten. Doch, dass ich heute mit diesem Lächeln hier sein kann, bedeutet auch jeden Tag viel Arbeit und Ausdauer, vor allem der Willen, leben zu können und dürfen. Denn es entspricht absolut nicht der Normalität, dass man ein Organ eines fremden Menschen erhält.

 

Ich kann mein Leben in vollen (Atem-)Zügen genießen

Heute geht es mir so gut wie nie zuvor in meinem Leben. Ich kann unbeschwert leben, kann wieder Sport machen, reisen und mein Leben in vollen (Atem-)Zügen genießen.

Inzwischen feiere ich zweimal im Jahr Geburtstag - mit meiner Familie, meinem Freund, meinen Freunden.

Und jeden Tag stehe ich auf & bin allen Menschen dankbar, die mir mein zweites Leben ermöglicht haben.