Grüne Liste Prävention: Evidenzregister
Laufzeit seit 2016
Projektleitung
Wiss. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Katharina Bremer
Ricarda Brender
Dr. Dr. Vitali Gorenoi
Studentische Hilfskraft
Beschreibung des Projektes
In Deutschland existiert eine Fülle von Programmen mit dem Ziel, die psychosoziale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Das frei zugängliche, webbasierte Evidenzregister „Grüne Liste Prävention“ bietet Akteurinnen und Akteuren der Prävention und Gesundheitsförderung einen Überblick über evidenzbasierte Maßnahmen zur psychosozialen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Das Register wurde 2011 auf Initiative des Landespräventionsrates Niedersachsen (LPR) im Rahmen des kommunalen Präventionssystem „Communities That Care“ aufgebaut und wird seit 2016 in Kooperation mit der Medizinischen Hochschule Hannover geführt und gepflegt.
Die „Grüne Liste Prävention“ ermöglicht die gezielte Suche und bedarfsorientierte, passgenaue Auswahl nach deutschlandweit verfügbaren, wirksamkeitsgeprüften Präventionsprogrammen bzw. empfehlenswerten Präventionsansätzen für Kinder/Jugendliche, Familie, Kindergarten/Schule und Nachbarschaft/Kommune. Die Maßnahmen werden entsprechend ihrer Evaluation in drei Evidenzgrade eingestuft: (1) Effektivität theoretisch gut begründet, (2) Effektivität wahrscheinlich und (3) Effektivität nachgewiesen. Die Einstufung erfolgt anhand Bewertungskriterien in den Bereichen Konzept-, Umsetzungs- und Evaluationsqualität. Diese sind, ebenso wie die Aufnahmekriterien, auf der Website veröffentlicht. Suchfunktionen erleichtern die passgenaue Auswahl einer Maßnahme. Die „Grüne Liste Prävention“ wird im Memorandum „Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2020) als „Best Evidence-Datenbank“ eingeordnet. Aktuell sind im Register 102 Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung gelistet (Stand: Februar 2024, sehen Sie hier auch unser Video).
Die Aufgaben des Instituts für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung sind gemeinsam mit dem Landespräventionsrat Niedersachsen die Durchführung von Programmbeurteilungen sowie die wissenschaftliche Begleitung und Weiterentwicklung des Evidenzregisters.
Das Projekt wird seit 2017 gefördert. Derzeit wird das Register um evidenzbasierte Maßnahmen zur Bewegungsförderung und zur Förderung einer gesunden Ernährung bei Kindern und Jugendlichen sowie um verhältnispräventive Maßnahmen erweitert; Förderer dieses vom 01/2023 bis zum 12/2026 laufenden Projektes ist der Verband der Privaten Krankenversicherungen e.V.
Die methodische und inhaltliche Weiterentwicklung des Evidenzregisters sowie seine praxisorientierte Anwendung wird von einem Beirat beratend begleitet. Die konstituierende Sitzung fand am 29.02.2024 statt.
Beirat „Grüne Liste Prävention“
Beiratsmitglieder sind: Thomas Altgeld (Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen), Prof. Dr. Andreas Beelmann (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Dr. Malte Bödeker (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), Prof. Dr. Anneke Bühler (Hochschule Kempten), Dr. Gregor Burkhart (European Union Drugs Agency), Prof. Dr. Kevin Dadaczynski (Hochschule Fulda), Prof. Dr. Freia De Bock (Universitätsklinikum Düsseldorf), Prof. Raimund Geene (Berlin School of Public Health), Prof. em. Dr. Axel Haverich (Medizinische Hochschule Hannover), Thomas Held (AOK Niedersachsen), Dörte Hennemann (Deutsche Gesellschaft für Ernährung Niedersachsen), Dr. Karl Hill (University of Colorado Boulder), Prof. Dr. Dr. Christine Joisten (Deutsche Sporthochschule Köln), Dr. Susanne Jordan (Robert-Koch-Institut). Prof. Dr. Heinz Kindler (Deutsches Jugendinstitut); Anna Koch (Arbeitsgemeinschaft der Jugendämter der Länder Niedersachsen und Bremen), Christine Liermann/ Frederick Tetzlaff (Deutsches Forum für Kriminalprävention), Dr. Anke Oepping (Bundeszentrum für Ernährung/ Nationaler Aktionsplan IN FORM), Prof. em. Dr. Bernt-Peter Robra (Otto von Guericke Universität Magdeburg), Dr. Maike Sauerhering/ Michaela Kruse (Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung), Prof. Dr. Dagmar Starke (Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen), Prof. Dr. Felicitas Thiel (Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz), Jun-Prof. Dr. Samuel Tomczyk (Universität Greifswald), Maximilian von Heyden (FINDER Akademie), Prof. Dr. Hajo Zeeb (Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie; BIPS), Dr. Kai Zentara (Deutscher Landkreistag Nordrhein-Westfalen)
Publikationen
Buchkapitel
Bremer K, Brender R, Groeger-Roth F, Walter U (2023). Grüne Liste Prävention: wirksame Verhältnisprävention stärken. In: Marks E, Heinzelmann C, Wollinger GR (Hrsg.): Kinder im Fokus der Prävention. Ausgewählte Beiträge des 27. Deutschen Präventionstages. Forum Verlag Godesberg GmbH 2023. 978.3.96410.026.9 (Printausgabe), 978.3.96410.027.6 (eBook). S. 291-316
Zeitschriftenartikel
Bremer K, Brender R, Tetzlaff F, Walter U, Groeger-Roth F (2024). Passende Präventionsmaßnahmen finden - Der Wegweiser Grüne Liste unterstützt mit neuen Suchfunktionen. Forum Kriminalprävention, 3/2024, 3-5
Bremer K, Brender R, Groeger-Roth F, Walter U (2024). Grüne Liste Prävention - Ein Beitrag zur Evidenzbasierung. Public Health Forum 2024; 32(4): 386–389. doi.org/10.1515/pubhef-2024-0111
Brender R, Bremer K, Kula A, Groeger-Roth F, Walter U (2024). Evidenzregister Grüne Liste Prävention - Analyse der gelisteten wirksamkeitsgeprüften Programme. Gesundheitswesen 2024; 86: 474–482. DOI 10.1055/a-2308-7256
Tetzlaff F, Bremer K, Brender R, Groeger-Roth F (2024). Der WegweiserGrüneListe: Digitale Angebote neu gebündelt. Forum Kriminalprävention, 2/2024, 18-20
Abstracts
Gorenoi V, Bremer K, Brender R, Walter U (2024). Evidenzregister „Grüne Liste Prävention“: Modifikation der Bewertungskriterien auf Basis international relevanter Kategorisierungskonzepte. Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 272. doi: 10.3205/24gmds685
Vonstein C, Bußkamp A, Aluttis C, Held T, Mosch A, Zeeb H, Brandes M, Sell L, Gill S, Brender R, Bremer K, Groeger-Roth F, Walter U (2024). Praxisdatenbanken für Prävention und Gesundheitsförderung im Vergleich – Konzepte und Weiterentwicklung von vier Datenbanken. Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 631. doi: 10.3205/24gmds938
Bremer K, Brender R, Groeger-Roth F, Walter U (2023). Grüne Liste Prävention: Identifizierung von Risiko- und Schutzfaktoren zur Erweiterung der Datenbank um Maßnahmen zur Ernährung und Bewegung. Das Gesundheitswesen 2023; 85(08/09): 780 - 781. doi:10.1055/s-0043-1770500
Walter U, Brender R, Bremer K, Groeger-Roth F (2023). Green List Prevention - An Evidence Registry for Prevention and Health Promotion in Germany. European Journal of Public Health, Volume 33 Supplement 2, 2023. S. 67-68
Bremer K, Brender R, Groeger-Roth F, Walter U (2022). Grüne Liste Prävention - Eine Datenbank evidenzbasierter Präventionsprogramme. Gesundheitswesen 2022; 84: 864 DOI 10.1055/s-0042-1753992
Brender R, Bremer K, Groeger-Roth F, Walter U (2022). Datenbank Grüne Liste Prävention - Was steckt drin? Systematische Charakterisierung der Programme in der Grünen Liste Prävention. Gesundheitswesen 2022; 84: 749 DOI 10.1055/s-0042-1753676
Bremer K, Groeger-Roth F, Kula A (2021) Good, Better, Best?! Operationalizing Rating Criteria for Programme Registries- Updating the "Green List Prevention” in Germany. Kongressbeitrag in: European Society for Prevention Research (EUSPR). 12th EUSPR conference and members´meeting. sine loco [online event], 29.09.-01.10.2021. EUSPR.org: Program Page 49.
Groeger-Roth F, Kula A (2017), Evidence-based programme registries - the example of the “Green List Prevention” in Germany - Kongressbeitrag. EUSPR_2017_Booklet Final. Page 56 euspr.org/wp-content/uploads/2017/10/EUSPR_2017_Booklet_FINAL.pdf