Unsere Forschungsaktivitäten

Das zentrale Forschungsthema der Medizinischen Soziologie ist die Rolle sozialer Faktoren, wie Bildung, Einkommen und Beruf, beim Eintreten und Verlauf von Krankheiten vor dem Hintergrund des soziodemografischen Wandels in der Bevölkerung.

Der in der Medizinischen Soziologie verankerte „Forschungsverbund Familiengesundheit“ führt Evaluationsstudien zur Effektivität von Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter, Väter und Kinder sowie für pflegende Angehörige durch und betreibt Grundlagenforschung zur Mutter- und Kindergesundheit.

Im Jahr 2013 begannen Untersuchungen zur Morbiditätskompression mit dem Fokus auf langzeitliche Trends in Morbidität und Gesundheit. Die Zielsetzung dieser Studien ist eine differenzierte Beschreibung der zeitlichen Entwicklungen von Morbidität, Mortalität, gesunder Lebenserwartung und subjektiver Gesundheit für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.  Diese Studien werden zum einen mit langzeitlichen Daten der AOK Niedersachsen durchgeführt. Zum anderen werden die Daten nationaler und internationaler Surveydaten wie SOEP, DEAS, SHARE und ESS genutzt. Neben der differenzierten Beschreibung von Morbiditäts- und Gesundheitstrends richten sich die Forschungsaktivitäten darauf, die Befunde auf der Basis gesundheits- und medizinsoziologischer Theorien zu erklären und praktische Implikationen für Gesundheitsförderung und Prävention abzuleiten.

Neben sozialstrukturellen Faktoren werden die Auswirkungen chronischer und akuter Belastungen auf Eintritt und Verlauf von Krankheiten untersucht. Die bisherigen Arbeiten beziehen sich auf die gesundheitlichen Konsequenzen lebensverändernder Ereignisse im Alter sowie auf Zusammenhänge zwischen belastenden Ereignissen und Herzinfarkt bzw. Brustkrebs. Dazu gehört im Wesentlichen auch die Reintegration ins Berufsleben während oder nach Abschluss der Therapien. Im Sommer 2016 startete eine durch die Rentenversicherung Bund über drei Jahre geförderte Studie über die Rückkehr zur Erwerbsarbeit nach Brustkrebs. Im Jahr 2202 folgte eine weitere Studie, die die Rückkehr in den Alltag nach Brustkrebs (Anschlussprojekt) thematisierte.