Operative Gynäkologie
Leitung: Prof. Dr. H. Hertel

Für die klassischen wie auch für hochinnovative Behandlungs- und Operationsmethoden bei Tumorerkrankungen der Brust und der weiblichen Genitalorgane (Gebärmutter, Gebärmutterhals, Eierstock, Vulva, u.a.) steht in der Frauenklinik ein Expertenteam mit profunder Erfahrung zur Verfügung. Hierfür bieten wir auch eine Zweitmeinungssprechstunde an.
Leistungen
Infomationen über unsere Angebote in der Brustchirurgie.
Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der MHH bietet ein breites Spektrum an minimalinvasiven (laparoskopischen, hysteroskopischen) Behandlungs- und Operationsverfahren für benigne, d.h. gutartige Erkrankungen der Frau an.
Das operative Spektrum umfasst:
- laparoskopische Myomenukleation
- laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH), totale laparoskopische Hysterektomie (TLH), laparoskopisch assistierte suprazervicale Hysterektomie (LASH) mit/ohne Adnexe
- laparoskopische Ovarialzystenausschälung
- laparoskopische Adnexektomie
- laparoskopische Behandlung der Endometriose im kleinen Becken ggf. mit Darmchirurgie
- laparoskopische Behandlung von Adhäsionsbeschwerden
- laparoskopische Chromopertubation
- laparoskopische Behandlung der Extrauteringravidität (tubenerhaltend)
- laparoskopische Sterilisation
- hysteroskopische Exzision von Uterussepten
- hysteroskopische Abtragung von submukösen Myomen
- hysteroskopische Polypabtragung
- hysteroskopische Endometriumablation / inklusive Goldnetzmethode
AWMF-Leitlinie LASH -
Die laparaskopische suprazervikale Hysterektomie (LASH)
Die operative Entfernung des Tumors stellt eine wichtige Säule in der Therapie des Genitalkrebses dar. Die Praxis zeigt, dass die Qualität der ersten Operation richtungsweisend für die weiteren Therapieschritte und deren Erfolg ist. Die sehr erfahrenen und routinierten Operateure im Gynäkologischen Krebszentrum der MHH bieten Ihnen, unter Einbeziehung der betreffenden Fachdisziplinen, folgendes Spektrum an konservativen und minimalinvasiven Behandlungs- und Operationsverfahren für maligne Genitalerkrankungen der Frau an:
Leistungsspektrum in der operativen gynäkologischen Onkologie
- multiviszerale Debulking-Chirurgie bei Ovarialkarzinom oder Ovarialkarzinomrezidiv
- laparoskopische Omentektomie und Appendektomie beim Borderlinetumor des Ovars
- abdominale radikale Hysterektomie mit/ohne Adnexe mit pelviner und paraaortaler Lymphadenektomie (Sentineltechnik) bei Zervix- und Endometriumkarzinom
- Exenterative Chirurgie beim fortgeschr./ rezidivierenden Zervixkarzinom/Endometriumkarzinom
- laparoskopische pelvine und paraaortale Lymphadenektomie bei Zervix- und Endometriumkarzinom
- laparoskopische Sentinel-Lymphknotentechnik für das Zervix- und Endometriumkarzinom
- laparoskopisch assistierte radikale vaginale Hysterektomie mit/ohne Adnexe für das Zervix- und Endometriumkarzinom
- Fertilitätserhaltendes Verfahren, z.B. laparoskopisch/robotisch assistierte vaginale Trachelektomie für das frühe Zervixkarzinom
- (radikale) Vulvektomie (inkl. rekonstruktiver Eingriffe/Plastiken) mit/ohne inguinaler Lymphadenektomie (Sentineltechnik) und ggf. laparoskopischer oder retroperitonealer pelviner Lymphadenektomie beim Vulvakarzinom

Die Frauenklinik der MHH nutzt seit Anfang 2018 das modernste da Vinci-Robotersystem (da Vinci Xi) in der Region Hannover und darüber hinaus. Es wurde ein Zwei-Personen-Robotersystem installiert, so dass zwei erfahrene Chirurgen zusammenarbeiten können, um die Patientinnenenversorgung weiter zu maximieren. In der Abteilung für Gynäkologie gibt es vier zertifizierte Gynäkologen mit fortgeschrittenem Know-how in der roboterassistierten Chirurgie.
Gynäkologische Verfahren, die zunehmend mit Roboterunterstützung im Rahmen des zertifizierten Gynäkologischen Krebs- und des zertifizierten Endometriosezentrums Level III durchgeführt werden, sind radikale Hysterektomie bei Gebärmutterhalskrebs, Lymphknotenentfernung bei Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen und die radikale Sanierung der tief infiltrierenden Endometriose (TIE). Ein besonderen Stellenwert besitzen nervensparende Op-Verfahren.
Weiterhin steht die ICG/Fluoreszenzgesteuerte Wächterlymphknoten/Sentineldiagnostik, als auch die Tumorkompartimentresektion maligner Erkrankungen in unserem Fokus. Mit der neuen Technik wird unsere langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet enorm beschleunigt. Operationen bei Borderlinemalignität und Hysterektomien adipöser Patientinnen mit Endometriumkarziom runden das Angebot ab.
- Die endgültige Entscheidung über den Weg und die Methode der Operation hängt davon ab, welches der sicherste Eingriff für die zugrunde liegende gynäkologische Erkrankung ist.
Studien über benigne (gutartige) gynäkologische und gynäkologische Krebschirurgie legen nahe, dass roboterassistierte Operationen mit weniger Komplikationen, Blutungen und Thrombosen im Vergleich zum offenen abdominalen Zugang (Laparotomie) verbunden sind.
Weitere Vorteile der robotergestützten gynäkologischen Chirurgie sind
- schnelle Rekonvaleszenz,
- kurze Krankenhausaufenthaltsdauer,
- geringer Blutverlust,
- geringe postoperative Schmerzen,
- wenig Wundkomplikationen und Infektionen.
Herausragend ist die exzellente 3D-Visualisierung mit hoher Auflösung (10-fach plus 2-4 facher digitaler Zoom). Diese verbessert die Fähigkeit des Chirurgen, Gewebeebenen, Blutgefäße, Nerven und andere kritische Strukturen zu identifizieren. Die moderne Steuerelektronik des da Vinci-Systems ermöglicht zusätzlich eine zitterfreie und präzise Bewegung der Instrumente auf kleinstem Raum.
Presse / Medien: Hannover.de | Bild |
Ausbildungsangebot: Deutsches Robotisches Gynäkologie Curriculum
DCRG Trainingszentrum MHH Frauenklinik
Deutsches Curriculum Robotische Operationen in der Gynäkologie "For Residents and Fellows"
Mehr über den Inhalt des Curriculums, Termine und Voraussetzungen finden Sie hier: Ausbildungsangebot | Curriculum Timeline
3D-Laparoskopie und Sentinelkonzept
Fortschrittliche operative Therapie des Zervixkarzinoms in der Frauenklinik der MHH
Die Einführung der 3D-Laparoskopie (Bauchspiegelung) in der Frauenklinik ermöglicht eine bessere visuelle und räumliche Darstellung, ein wackelfreies Bild und eine deutliche Entlastung des Assistenten, sodass dieser effizienter in der Operation unterstützen kann. Dadurch wird eine sorgfältigere Operation ermöglicht. Besonders für komplexe Eingriffe, wie eine Operation bei Gebärmutterhalskrebs, wird eine deutliche Verbesserung seitens der Operateure angegeben.
Das angehängte Video zeigt die Lymphknotenentfernung des kleinen Beckens mittels dieser Technik in 3D. Bei dieser Operation kam die Markierung des Wächterlymphknotens (blau) zum Einsatz, was in dedizierten Zentren einen wichtigen und fortschrittlichen Ansatz in der Therapie des Gebärmutterhalskrebs darstellt. Über Rot/Cyan-Brille, fähigen 3D-Fernseher oder 3D-Bildschirm lässt sich dieses Video in räumlicher Darstellung betrachten. Natürlich lässt sich die Einstellung auch auf 2D einstellen und das Video in Full-HD betrachten.