Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)

Patientinnen und Patienten optimal versorgen, Infektionen verhindern und Gesundheitsversorgung ausbauen, ist das Leitbild des im Frühjahr 2020 gegründeten Netzwerks Universitätsmedizin (NUM). Das Netzwerk bündelt aktuell Forschungsaktivitäten zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie und eröffnet neue Handlungsstrategien. Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und koordiniert durch die Charité – Universitätsmedizin Berlin, arbeitet das Forschungsnetzwerk unter Beteiligung aller 36 deutschen Universitätsmedizin-Standorte und weiterer Partner an Lösungen für eine bestmögliche Krankenversorgung und Pandemievorsorge. Ein Akzent liegt auf der klinik-nahen Forschung und Versorgungsforschung, deren Ergebnisse direkt den Patientinnen und Patienten zugutekommen, in das Krisenmanagement einfließen und zum Aufbau einer nachhaltigen, nationalen Forschungsinfrastruktur beitragen. Zur Umsetzung dieser Aufgabe werden dem NUM und den beteiligten Einrichtungen bis Ende 2024 bis zu 400 Millionen Euro für Verbundprojekte zur Verfügung gestellt. Mittelfristig ist es das Ziel, die innerhalb des Netzwerks geschaffenen Strukturen und Konzepte auch für die Erforschung anderer Krankheitsbilder und generell für die kooperative Forschung in der Universitätsmedizin zu nutzen.
Weitere Informationen: https://www.netzwerk-universitaetsmedizin.de
Projekte der 1. Förderphase des NUM
Klinik / Institut: Institut für Immunologie
Die aktuelle Situation zeigt, dass unterschiedliche Testungsstrategien für die Gesamtbevölkerung, die Schulen und Kitas sowie Risikobereiche und Kliniken benötigt werden, um die Corona-Pandemie zu bewältigen. Das Projekt B-FAST des Nationalen Forschungsnetzwerks der deutschen Universitätskliniken verfolgt in diesem Zusammenhang das Ziel, nachhaltig einsetzbare, flexible und auf zukünftige Pandemien übertragbare Teststrategien zu entwickeln und zu erproben. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Reinhold Förster leistet hierbei einen wichtigen Beitrag, indem es einen sehr einfachen und schnellen Test zum Nachweis schützender neutralisierender Antikörper entwickelt. Diese besonderen Antikörper sind essentiell, da nur sie den Körper vor erneuten SARS-CoV-2 Infektionen schützen können. Mit Hilfe des entwickelten Tests wird es möglich sein, in klinischen Studien eine Vielzahl von Patientinnen und Patienten über eine längere Zeitspanne zu untersuchen, und festzustellen, wie lange diese so wichtigen Antikörper im Blut vorhanden sind. Darüber hinaus kann das neue Verfahren so angepasst werden, dass es künftig auch für Routineuntersuchungen verwendet werden kann.
Klinik / Institut: Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Dieses Verbundvorhaben hat das primäre Ziel, eine nachhaltig einsetzbare, skalierbare und auf zukünftige Pandemien übertragbare Surveillance- und Teststrategie zu entwickeln und in unterschiedlichen Anwendungsbereichen zu erproben. Damit soll es ermöglicht werden, durch nicht-medizinische Maßnahmen die Ausbreitung des pandemischen Erregers weitgehend einzudämmen. Auf dieser Plattform werden die notwendigen Test- und Surveillance-Systeme zu einem Gesamtsystem vernetzt und die relevanten Informationen und Empfehlungen allen Universitätsklinika, dem RKI und weiteren Beteiligten über das Netzwerk zur Verfügung gestellt.
Klinik / Institut: Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
In diesem Projekt wird eine bundesweit einheitliche, datenschutzkonforme Infrastruktur für die Speicherung von COVID-19 Forschungsdatensätzen geschaffen. In dieser Forschungsdatenplattform können beispielsweise Labordaten pseudonymisiert den Forschenden über sichere und transparente Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Damit wird die Plattform eine zentrale Informationsquelle für unterschiedliche Forschungsarbeiten, die sich mit der Entwicklung besserer Behandlungsansätze für COVID-19 befassen. Zudem bietet die Plattform über offene Schnittstellen die Möglichkeit, an einem Standort entwickelte Programme oder Apps anderen Standorten zur Verfügung zu stellen.
Klinik / Institut: Institut für Pathologie
Unsere Arbeitsgruppe ist spezialisiert auf die detaillierte und tiefgreifende Analyse explantierter thorakaler Organe - insbesondere der Lunge - nach Organtransplantation. Innerhalb der letzten Dekade konnten wir ein breites Methodenspektrum, insbesondere an formalin-fixiertem Paraffin-eingebetteten Material (FFPE) aufbauen, welches weit über die konventionelle Routineaufarbeitung hinausgeht. Neben etablierten Standardverfahren, wie der Generierung von Multiblöcken zur kosteneffizienten Analyse einer großen Proben-Kohorte und umfangreichen immunhistochemischen Spezialfärbungen, haben wir eine Reihe spezialisierter Untersuchungen, beginnend bei multi-Immunfluoreszenz-Analysen, über RNA-Extraktion aus FFPE-Material mit konsekutiver Analyse der kompartimentenspezifischen Genexpressionsmuster bis hin zu hochauflösenden Röntgenstrukturanalysen etabliert, die zum Beispiel eine kompartimentenspezifische Charakterisierung des Inflammoms, potentieller Viruseintrittsstellen, des lymphatischen Systems und die Analyse von Mikrothromben erlaubt.
Klinik / Institut: CCC Hannover (Claudia von Schilling-Zentrum)
Durch die COVID-19-Pandemie ergaben sich vielfältige Veränderungen in der allgemeinen Krankenversorgung. Die Komplexität dieser Änderungen erfordert es auch, ethische und medizinisch-rechtliche Aspekte der medizinischen Versorgung zu berücksichtigen. Im Rahmen dieses Projekts, das eingebettet ist in das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) soll mit Partnern an der MHH sowie in Berlin und Frankfurt untersucht werden, inwiefern es durch COVID-19 zu quantitativen und qualitativen Veränderungen in der onkologischen und psychiatrischen Behandlung gekommen ist, und welche potentiellen Entscheidungs- und Wertekonflikte dadurch entstanden sind. Hierzu werden etwa 2000 Ärzt*innen, Pflegekräfte und Patient*innen aus deutschlandweit verteilten onkologischen und psychiatrischen Behandlungszentren anhand spezifischer Fragebögen befragt. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird eine umfassende Bewertung der ethischen und medizinisch-rechtlichen Aspekte für die onkologische und psychiatrische Krankenversorgung während einer Pandemie entwickelt. Handlungsempfehlungen zur partizipativen Entscheidungsfindung für ein zukünftiges Pandemiemanagement werden abgeleitet.
https://www.mhh.de/ccc-hannover-claudia-von-schilling-zentrum/forschung-und-wissenschaft
Klinik / Institut: Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie
Zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie wurden in Krankenhäusern wie auch in der gesamten gesundheitlichen Versorgung erhebliche Kraftanstrengungen unternommen, um an COVID-19 erkrankte Menschen behandeln zu können. Das Projekt egePan Unimed (OnCoVID-2; Standort-übergreifende Projektkoordination: Prof. Dr. Jörg Haier, Comprehensive Cancer Center (CCC), MHH) beleuchtet mittels Fragebögen die Auswirkungen einer Pandemie auf die partizipative Entscheidungsfindung von Betroffenen und Behandlern. In der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie stehen dabei psychische Krankheitsbilder im Vordergrund. Die resultierenden Daten werden mit einer onkologischen Kohorte (CCC, MHH) verglichen und so aufbereitet, dass sie auf andere Krankheitsbilder übertragbar sind.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Das Projekt hat das Ziel, ein harmonisiertes, erweiterbares und interoperables Nationales Pandemie-Kohorten Netz (NAPKON) aufzubauen, um sowohl die Bekämpfung der aktuellen COVID-19-Pandemie und ihrer Folgen als auch zukünftiger Pandemien jeden Ursprungs zu unterstützen. Dazu soll ein einheitliches Konzept mit Infrastrukturkernen und Kohortenplattformen zur repräsentativen Erfassung feingranularer Daten und Bioproben in Deutschland etabliert werden, um integrative Forschung und die schnelle Überführung von Ergebnissen in die klinische Anwendung sicherzustellen und ein zeitnahes sowie umfassendes Verständnis der COVID-19-Pandemie und zukünftiger Pandemien aufzubauen.
Dazu wurde ein Kohorten-Gesamtkonzept erarbeitet, auf dessen Grundlage alle notwendigen Daten über einheitliche Datensatzdefinitionen in der geplanten gemeinsamen Forschungsdatenplattform zusammengeführt werden. Des Weiteren wurde innerhalb des NAPKON Bioprobenkerns unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Illig ein einheitliches Basis-Bioproben Programm entwickelt, das ein an allen Standorten gültiges SOP Manual, ein angepasstes Qualitätsmanagement und ein spezifisches Schulungs- und Auditsystem enthält.
Klinik / Institut: Allgemeinmedizin
Primäre Ziele in einer Pandemie sind die Prävention der Bevölkerung und des Einzelnen sowie die Diagnostik und Behandlung von an der Infektion Erkrankten. Trotz aller Bemühungen werden allerdings weiterhin Menschen in der Pandemie sterben, sei es an COVID-19, anderen Infektionen oder anderen onkologischen oder nicht-onkologischen Erkrankungen. Sterben und Tod sind letztlich unausweichliche Themen, und die Betreuung von Menschen am Lebensende ist eine zentrale Aufgabe der Gesellschaft und des Gesundheitssystems.
Ziel des Projekts PallPan (Palliativversorgung in Pandemiezeiten) ist die Entwicklung und Konsentierung einer nationalen Strategie für die Betreuung schwerkranker, sterbender Menschen und deren Angehöriger in Pandemiezeiten. Dies umfasst:
(a) Handlungsempfehlungen zur allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung (ambulant und stationär) von Patienten mit/ohne Infektionen auf Mikro-, Meso- und Makroebene,
(b) Sammlung und Entwicklung von Informationsmaterial für die vom Nationalen Forschungsnetzwerk Universitätsmedizin geplante online-Informationsplattform sowie
(c) Identifikation von Variablen zur wissenschaftlichen Erfassung der Palliativversorgung in Pandemiezeiten für die vom Nationalen Forschungsnetzwerk Universitätsmedizin geplante Forschungsdatenbank.
Klinik / Institut: Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
RACOON ist die erste deutschlandweite Radiologie-Plattform, bei der fast alle Universitätskliniken beteiligt sind. Hier werden radiologische Daten von COVID-19-Fällen strukturiert erfasst und mit den Krankheitsverläufen in Beziehung gebracht. Die Befunde werden mithilfe Künstlicher Intelligenz analysiert. Dadurch wird eine schnellere und präzisere Diagnose der Erkrankung und ihres Verlaufs möglich und eine Entscheidungsgrundlage für epidemiologische Studien, Lageeinschätzungen und Frühwarnmechanismen geschaffen.
Weitere Projekte gefördert vom BMBF
Klinik / Institut: HTTG / LEBAO
Bisher werden hauptsächlich immortalisierte Zelllinien oder begrenzt zugängliches Primärmaterial verwendet, um Wirt-Virus-Wechselwirkungen bei SARS-CoV-2-Infektionen zu untersuchen. Um Wirkstofftargets zu identifizieren oder mögliche toxische Wirkungen von anti-viralen Mitteln zu untersuchen, sind alternative Modelle der menschlichen Atemwege erforderlich. In diesem Projekt wollen wir respiratorische Epithelzellen abgeleitet aus humanen induzierten pluripotenten Stammzellen (hiPSC) für die Verwendung als innovatives organotypisches in-vitro-Infektionsmodell weiterentwickeln. Durch gezielte Differenzierung wird aus hiPSCs proximales und distales respiratorisches Epithel erzeugt. CRISPR / Cas9-basiertes Gen-Editing wird angewendet, um NRF2 auszuschalten, das ein wichtiges zytoprotektives Programm auslöst und das Hauptziel geplanter Untersuchungen ist. Von KO- und WT-hiPSC-Linien differenzierte Air-Liquid-Kulturen werden verwendet, um die NRF2-Signalübertragung und die daraus resultierenden zytoprotektiven Wirkungen im respiratorischen Epithel während SARS-CoV-2-Infektionen zu untersuchen. Darüber hinaus soll die Fähigkeit von Nrf2-aktivierenden pharmakologischen Interventionen zur Verringerung der zytopatischen Effekte und Infektiosität von SARS-CoV-2 untersucht werden.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Um die tatsächliche Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus bestimmen zu können, gibt es die Möglichkeit, das Blutserum auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu testen. Diese Antikörper bilden sich kurze Zeit nach der Infektion durch das Immunsystem des Menschen und verbleiben auch nach der Erkrankung im Körper, und können so bei einer erneuten Infektion schneller und besser auf das Virus reagieren und damit vermutlich für eine Immunität zu sorgen. Wie lange die Immunität besteht, ist noch unklar und soll mit Hilfe dieser Studie herausgefunden werden.
In Kooperation mit der Hannover Unified Biobank (HUB), die zentrale Biobank der MHH, und verschiedenen Partnern aus der Forschung, Hilfsdiensten und Gesundheitsämtern führt das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH gezielte Feldstudien zur Seroprävalenz in Populationen, die nach epidemiologischen Kriterien ausgewählt werden. Ziel ist es Maßnahmen für die unmittelbare Risikobewertung und Maßnahmenevidenz zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie zu erstellen. Zu diesem Zweck soll eine Seroprävalenzstudie durchgeführt werden, um den Anteil der seropositiven Individuen in der Allgemeinbevölkerung zu ermitteln.
Klinik / Institut: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung - Abteilung Epidemiologie
Ziel der Studie ist es, die regionale Seroprävalenz von COVID-19 in verschiedenen Landkreisen in Deutschland abzuschätzen, in denen die potenzielle Seroprävalenz 2 % erreicht, wobei angenommen wird, dass die Seroprävalenz doppelt so hoch ist wie die Zahl der gemeldeten Fälle. Im Juli 2020 haben wir mit der sukzessiven Querschnittsstudie mit serologischen Untersuchungen zum Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen das SARS-CoV-2 Virus in regionalen bevölkerungsrepräsentativen Stichproben (n= 1500-3000 Personen ab 18 Jahren) in acht Landkreisen mit unterschiedlich hoher Aktivität der Epidemie begonnen. Wir lassen eine Zufallsstichprobe durch amtliche Register (Einwohnermeldeamt) ziehen und diese Personen werden zur Teilnahme an der Studie eingeladen.
Für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und für akut an COVID-19 Erkrankte werden Hausbesuche angeboten. Nach 4 Monaten werden die Teilnehmer erneut eingeladen, um die Entwicklung des Vorkommens von Antikörpern und der Immunität in der Bevölkerung im zeitlichen Verlauf zu untersuchen. An den Studienorten führen die Studienteams nach Aufklärung und schriftlicher Einwilligung der Teilnehmenden Blutabnahmen und Befragungen durch. Insgesamt werden wir bis zu 50.000 Proben in 8 Landkreisen haben.
Klinik / Institut: CCC Hannover (Claudia von Schilling-Zentrum)
Die Entscheidungsfindung zur Krebsbehandlung während der COVID-19-Pandemie ist nicht nur durch begrenzte Ressourcen und Priorisierung von Akutbehandlungen gekennzeichnet, sondern auch durch mehrdimensionale Auswirkungen auf Behandlungsalgorithmen, Langzeitergebnisse und klinisches Prozessmanagement. Dies muss in allen Phasen des Fortschreitens der Pandemie berücksichtigt werden: 0) reguläre Behandlung vor der Pandemie; 1) Verhinderung der Ausbreitung und Vorbereitung auf infizierte Patienten; 2) Ressourcenknappheit und 3) Wiederherstellung regulärer Behandlungsroutinen. Die Komplexität der Krebsbehandlung erfordert spezifische Überlegungen zu ethischen und medizinisch-rechtlichen Aspekten.
Derzeit sind solche Richtlinien jedoch nur für die Intensiv- / Notfallversorgung verfügbar. Das Projekt zielt darauf ab, datenbasierte Entscheidungsrichtlinien für die onkologische Versorgung im Kontext von Pandemien zu entwickeln. Die Perspektiven der Stakeholder werden anhand spezifischer Fragebögen bewertet. Klinische Daten, Daten zur onkologiespezifischen Verfügbarkeit kritischer Ressourcen und ausgewählte gesundheitsökonomische Daten werden zur Modellierung der Folgen für die Morbiditätsentwicklung und krankheitsbedingte Ergebnisse verwendet. Basierend auf diesen Analysen wird eine umfassende Bewertung ethischer und medizinrechtlicher Aspekte vorgenommen.
https://www.mhh.de/ccc-hannover-claudia-von-schilling-zentrum/forschung-und-wissenschaft
Klinik / Institut: Department of Plastic, Aesthetic, Hand & Reconstructive Surgery
Aktuelle therapeutische Möglichkeiten der SARS-CoV2-Infektion sind
begrenzt. Mit diesem Projekt sollen modifizierte, synthetische SARS-CoV2-Viren hergestellt werden, mit denen
gezielt Therapeutika auf z.B: RNA-Basis zur Deaktivierung der regulären viralen Translation und Virusproliferation in bereits infizierte Zellen eingeschleust werden können. Für die präklinische Validierung wird ein SARS-CoV2-Infektions-Modell der menschlichen Atemwege und Alveolarendothelzellen auf einem Lungen-on-a-Chip-Modell (COVID-19-on-a-Chip) etabliert.
Innerhalb dieses Modells soll eine erfolgreiche Abschwächung der Virusinfektion durch Transfektion mit dem modifizierten Virus überprüft werden.
Bei Erfolg würde dieser Ansatz die Behandlung von COVID19-Patienten ermöglichen und eine Plattform zur Anpassung an verschiedene andere Virusinfektionen bieten.
Klinik/Institut: Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie
Prospektive monatliche Schätzung der Seroprävalenz der Infektion mit SARS-CoV-2 bei Kindern in Deutschland im Zeitraum vom 1. Mai 2020 bis 30. April 2021 in 12 Sentinel-Kinderkliniken.
Ziele der Studie sind:
- Beschreibung des Verlaufs der Epidemie bei Kindern in Deutschland.
- Abschätzung des Einflusses von Region, Alter, Geschlecht und des zeitlichen Verlaufs der Epidemie.
- Abschätzung des Leidensdrucks durch Vergleich von Häufigkeit und Schweregrad von Atemwegsinfektionen bei Kindern mit und ohne SAR-CoV-2-Antikörper.
- Abschätzung des Zusammenhangs von Grunderkrankungen mit dem Leidensdruck.
Es ist geplant pro Monat 1300 Kinder im Alter bis zu 18 Jahren (pro Sentinel-Kinderkrankenhaus ca. n=110) zu rekrutieren, was einer kumulativen Anzahl von 15600 für den einjährigen Studienzeitraum entspricht. Von den Kindern werden Serumproben gesammelt, welche im Rahmen der routinemäßigen Blutentnahme während der stationären oder ambulanten Behandlung entnommen werden, und Daten in einem Elternfragebogen erhoben. In diesem Kooperationsprojekt stellt die Kinderklinik der MHH eine der 12 rekrutierenden Sentinel-Kinderkliniken dar.
Klinik / Institut: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) - Abteilung Epidemiologie
Zu den größten Herausforderungen beim COVID-19-Ausbruch gehört eine fehlende Triangulation von klinischen, epidemiologischen und immunologischen Informationen für evidenzbasierte Reaktionsstrategien. Das Konsortium CORESMA kombiniert daher eine beschleunigte Ad-hoc-Reaktion auf den Ausbruch und eine nachhaltige Strategie, die über die aktuelle Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch COVID-19 hinausgeht. Unser Ansatz ist innovativ in der Kombination einer einzigartigen mHealth-Technologie, der Multiplex-Serolomics, modernster Modellierung, künstlicher Intelligenz als auch der Implementierungsforschung, die auch in besonders gefährdeten Ländern außerhalb Europas Anwendung findet.
CORESMA zielt darauf ab, sofort die am dringendsten benötigten klinischen und epidemiologischen Daten zu generieren, die für die Definition gezielter öffentlicher Gesundheitsmaßnahmen auf nationaler und globaler Ebene benötigt werden, und zwar früh genug, um während dieses Ausbruchs wirksam zu werden.
Darüber hinaus beabsichtigt das Konsortium, Instrumente und Methoden zu entwickeln und zu etablieren, um das öffentliche Gesundheitswesen global besser auf zukünftige Ausbrüche vorzubereiten.
Klinik / Institut: Klinik für Pneumologie
Randomisierte, doppelblinde, multizentrische Parallelgruppenstudie der Phase-II zur Inhalation von Granulozyten-Makrophagen Kolonie Stimulierender Faktor (GMCSF) zur Vorbeugung von ARDS bei COVID-19-Pneumonie (EudraCT-No.: 2020-001654-21).