Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK)
Klinik / Institut: Rheumatologie und Immunologie, MHH und HZI Braunschweig
Es erfolgt ein intensiviertes Monitoring aller ambulanter Patienten mit HIV-Infektion mittels der vom HZI im Kontext der NAKO (nationalen Kohorte) entwickelten Applikation PIA (prospektives Monitoring akuter Infektionen-Applikation). Darüber hinaus erfolgen bei entsprechender Symptomatik selbst entnommene Nasenabstriche mit Diagnostik auf verschiedene respiratorische Erreger inkl. SARS-CoV-2. Mittels PIA werden bei dem Patienten regelmäßige respiratorische Symptome erfragt und eine entsprechende Diagnostik ausgelöst. Ergebnisse werden zusammen mit Informationen aus der Routineversorgung und Vorgeschichte über das Ausmaß der Immundefizienz der Patienten und zusätzlichen serologischen Untersuchungen auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 komplettiert.
Klinik / Institut: Institut für Virologie, MHH
Wir wollen breit neutralisierende, d.h. gegen verschiedene Coronaviren schützende, humane monoklonale Antikörper als rekombinante Proteine herstellen, um diese als Therapie in den Frühphasen der Infektion oder als Expositionsprophylaxe einzusetzen. Im Unterschied zu Bemühungen anderer Gruppen und Firmen versuchen wir, Antikörper mit breitem Wirkungsspektrum auch gegen andere Coronaviren herzustellen, einschließlich solcher, welche bestimmte Coronaviren von Fledermäusen neutralisieren können, die als Ursprung für weitere Zoonosen in Frage kommen könnten. Da es in den letzten zwei Jahrzehnten drei solcher neuen Zoonosen gegeben hat (SARS, MERS, SARS-CoV-2) ist damit zu rechnen, dass so etwas noch einmal vorkommen kann. Wir identifizieren Personen, die eine COVID-19 Erkrankung überstanden haben und hohe Titer neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2 aufweisen. Danach werden die B-Zellen, welche diese Antikörper produzieren, mittels eines farbmarkierten SARS-CoV-2 Proteins angereichert, die exprimierten Antikörpergene jeder dieser Zellen einzeln sequenziert und ausgewählte Antikörper als rekombinante Proteine produziert. Letztere werden dann auf ihre Fähigkeit getestet, SARS-CoV-2 und anderen CoVs am Eindringen in humane Zellen zu hindern.
Klinik / Institut: HTTG-Klinik
Mit nichtpathogenen Phagen planen wir ein relevantes Virusmodell am Schweine-EVLP Modell zur Bewertung therapeutischer Ansätze bei viralen Lungeninfektionen zu etablieren. Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen der Inhalation im Vergleich zu herkömmlichen Anwendungsverfahren für respiratorische Viruserkrankungen zu überprüfen, insbesondere als Prophylaxe nach der Exposition gegenüber dem Virus.
Acht Schweinelungen wurden nach klinischem Standardprotokoll entnommen. Die explantierten Lungen wurden gemäß dem klinischen Standardprotokoll in das OCS eingeführt, gefolgt von der Inhalation von PA5-Bakteriophagen. Nach der Inkubation wurde die Lunge in zwei Gruppen eingeteilt und jede Gruppe wurde nach einem der folgenden Protokolle behandelt:
- Inhalation von anti-Phagen Antikörper in passendem Puffer, n=4;
- Perfusion von anti-Phagen Antikörper in passendem Puffer, n=4; (Simulation einer i.v. Applikation),Blut- und Gewebeproben der Lunge wurden zu verschiedenen Zeitpunkten nach Anwendung der Anti-Phagen-Antikörper gesammelt, um den Phagen-Titer durch Plaque-Assay und die Lokalisierung von Antiphage-Antikörpern zu untersuchen.
Klinik / Institut: Institut für Experimentelle Virologie - TWINCORE
In den vergangenen Jahren sind drei genetisch und biologisch unterschiedliche Coronaviren von Tieren auf den Menschen übertragen worden und haben zwei Epidemien beziehungsweise die aktuelle COVID19-Pandemie ausgelöst. Die Therapieoptionen gegen diese Viren sind sehr begrenzt. Die Übertragungswege von Coronaviren auf den Menschen sind nicht komplett verstanden und auch die Viruseigenschaften, die eine Übertragung auf den Menschen erlauben, sind unklar. Deswegen ist in Zukunft mit weiteren Ausbrüchen neuer Coroanaviren zu rechnen. Um in Zukunft besser gegen genetisch unterschiedliche Coronaviren gerüstet zu sein, suchen wir mit zwei genetisch unterschiedlichen Vertretern dieser Virusgruppe nach Wirkstoffen mit breiter antiviraler Wirksamkeit. Hierbei nutzen wir Substanzbibliotheken wie beispielsweise die „Drug-Repurposing“-Wirkstoffbibliothek „ReFRAME“ des Scripps Instituts sowie proprietärer Moleküle des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung und der MHH. Langfristig sollen auf diese Weise neue Therapien gegen SARS-CoV-2 und verwandte Coronaviren entwickelt werden.
Klinik / Institut: Institut für Immunologie
Das Institut für Immunologie testet in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München einen vielversprechenden SARS-CoV-2-Impfstoffkandidaten. Bei dem Impfstoff handelt es sich um das gut erforschte Modified-Vaccinia-Ankara-Virus, welchem die Bauanleitung für ein Oberflächenprotein von SARS-CoV-2 eingefügt wurde. Das Besondere am Modified-Vaccinia-Ankara-Virus: es kann in Zellen eindringen, sich aber nicht vermehren. Das Immunsystem reagiert dennoch und bildet eine schützende Immunantwort. Im Gegensatz zur konventionellen Injektion des Impfstoffs in den Muskel wählt Professor Förster einen innovativen Ansatz und testet in präklinischen Studien die Verabreichung über die Atemwege. Auf diese Weise soll eine besonders starke Immunantwort genau dort ausgelöst werden, wo das Virus besonders heftig zuschlägt – nämlich in der Lunge. Darüber hinaus soll über die Inhalation ein Immunschutz der oberen Atemwege aufgebaut werden, der die SARS-CoV-2-Infektion von vornherein verhindert. Ist die Impfung durch Inhalation im Tierversuch erfolgreich, will das Team von Professor Förster zusammen mit klinischen Partnern eine Studie mit 30 Teilnehmenden durchführen.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Ein Konsortium von Wissenschaftlern und Ärzten der MHH sowie des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung beteiligen sich an dem Aufbau einer Kohorte von COVID-19 Patienten. Mitlerweile besteht auch eine Kooperation mit dem Siloah Krankenhaus (Prof Fühner). Geplant ist hierzu außerdem eine intensive molekulare Charakterisierung dieser Kohorte. Die Kohorte ermöglicht die Pathophysiologie der Erkrankung besser zu verstehen sowie Biomarker für den Schweregrad und damit verbundene Stoffwechselwege sowie Therapieoptionen für die Erkrankung zu detektieren.
Die COVID-19 Kohorte wird insgesamt 1000 Patienten mit unterschiedlichem Schweregrad des Krankheitsverlaufs bzw. Kontrollpersonen umfassen. Hierzu werden Proben von Blut, lebenden Blutzellen, Plasma, Serum, Speichel, und Bronchioalveolarlavage (BAL) gesammelt, verarbeitet und in der Hannover Unified Biobank (HUB), der zentralen Biobank der MHH, gelagert und der COVID-19 Forschung zur Verfügung gestellt.
Klinik / Institut: Hannover Unified Biobank (HUB)
Ziel des Verbundforschungsvorhabens COFONI ist es, über einen längeren Zeitraum grundlegende und wichtige Fragen zum Virus, zu molekularen Grundlagen für die Wirk- und Impfstoffentwicklung sowie zur Vorhersage und Beeinflussung des Pandemiegeschehens zu erforschen. Neue Erkenntnisse sollen helfen, neue Therapieformen zu entwickeln und dem Land Niedersachsen weitere Instrumente an die Hand geben, um die Bevölkerung vor Infektionen mit SARS-CoV-2 zu schützen.
Klinik / Institut: Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Ziele des Netzwerks sind die Bündelung der niedersächsischen Kompetenzen in der Corona-Forschung sowie die Entwicklung von Strategien für den Umgang mit künftigen Pandemien.
Ziel des Verbundforschungsvorhabens ist es, über einen längeren Zeitraum grundlegende und wichtige Fragen zum Virus, zu molekularen Grundlagen für die Wirk- und Impfstoffentwicklung sowie zur Vorhersage und Beeinflussung des Pandemiegeschehens zu erforschen. Neue Erkenntnisse sollen helfen, neue Therapieformen zu entwickeln und dem Land Niedersachsen weitere Instrumente an die Hand geben, um die Bevölkerung vor Infektionen mit SARS-CoV-2 zu schützen.
Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Klinik / Institut: UKSH, MHH Medizinische Psychologie
ViDiKi 2.0 ist ein Folgeprojekt des Innovationsfondsprojekts „ViDiKi“. Damit soll die Fortführung des innovativen Versorgungskonzeptes für an Typ 1 Diabetes erkrankte Kinder mittels Videosprechstunde iin einem Flächenland besonders unter den Bedingungen von COVID-19 gesichert, Langzeiteffekte evaluiert und eine neue Patientengruppe aufgenommen, die bisher von der Versorgung ausgeschlossen war (neu oder kürzlich erkrankte Kinder unter 8 Jahren). Das Projekt untersucht die Effektivität , Sicherheit und Umsetzbarkeit der telemedizinischen Betreuung von Kindern mit Diabetes und ihren Familien. Dabei kommen neue Diabetestechnologien, rtCGM und zentrale Verarbeitung der damit gewonnenen Daten in einer Cloud zum tragen. Es werden sowohl die zentralen metabolischen Parameter der Kinder, die Belastung der Familien, deren Therapiezufriedenheit, die Zufriedenheit der Mitglieder des Diabetesteams und gesundheitsökonomische Parameter erhoben.