Aus der MHH

Tag der offenen Tür: Medizin von morgen erleben

2.500 Gäste erhalten exklusive Einblicke in Forschung, Klinikalltag, neue Therapien und die Gesundheitsberufe der Zukunft.

Eine junge Frau schaut durch ein Mikroskop.

Nadel und Faden in der Mikrochirurgie sind winzig klein – Johanna Mein sieht sie sich durch ein Mikroskop an. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Ein Junge mit einem Bronchoskop an einer Übungspuppe.

Finn-Alexander Stockmann übt eine Bronchoskopie an einer Puppe. Die Atemtherapeutin Hilke Lübking hilft ihm. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Ein Mann und eine Frau an einem Infostand mit künstlichen Gelenken.

Gelenkersatz für Hüfte und Knie: Günther und Marion ließen sich alles über Implantate erklären. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Blick auf die inneren Organe einer anatomischen Lehrpuppe.

Blick ins Innere des Menschen: Beim Tag der offenen Tür drehte sich alles um Medizin und Gesundheit. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) ist nicht nur eine Klinik der Supramaximalversorgung, sie ist auch Deutschlands einzige rein medizinisch ausgerichtete Universität und eine herausragende Forschungsstätte; zudem zählt die MHH zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben in der Region. Beim Tag der offenen Tür am Samstag, 15. November 2025, präsentierte sich die Hochschule in ihrer ganzen Vielfalt. An mehr als 40 Ständen und bei zahlreichen Führungen ging es um Themen rund um Medizin und Gesundheit. Den Besucherinnen und Besuchern wurden besondere Einblicke gewährt. Unter dem Motto „Medizin von morgen“ erfuhren sie alles über innovative Behandlungsmethoden, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die Arbeit in einer hochmodernen Gesundheitseinrichtung. Dabei durften die rund 2.500 Gäste nicht nur zuschauen, Anfassen und Mitmachen war ausdrücklich erwünscht.

Von Anästhesie bis Zahnmedizin

Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte, Pflegefachkräfte, Forschende und Studierende der MHH waren im Einsatz, um den Gästen einen Eindruck ihres jeweiligen Fachbereichs zu vermitteln. So zeigte beispielsweise die Pflege ein komplettes Behandlungszimmer und medizintechnische Geräte wie ein Beatmungs- und Dialysegerät sowie ein Kinderintensivbett. Die Fachleute der Anästhesie informierten rund um das Thema Narkose, die Spezialisten der Neurologie demonstrierten eine Lumbalpunktion, das Team der Unfallchirurgie präsentierte Neues zum Thema Gelenkersatz und Versorgung von Knochenverletzungen. Das stieß bei Günter und Marion aus Lehrte auf Aufmerksamkeit. „Eine Freundin von uns hatte kürzlich eine Hüftoperation. Da wollten wir uns hier mal erklären lassen, was dabei eigentlich genau passiert“, sagte Günter.

Bei der Veranstaltung vertreten waren außerdem die Zahnmedizin, die Allgemeinmedizin, die medizinische Psychologie, die Neurochirurgie, die Gastroenterologie und viele weitere Fachrichtungen. Mit dabei war auch die plastische Chirurgie. An dem Stand konnten sich die Gäste kaum sichtbare mikrochirurgische Fäden und Nadeln durch ein Mikroskop ansehen – das Angebot nahmen Johanna Mein und ihre Schwester Sophia aus Hannover gern an. „Ich mache gerade mein Praktisches Jahr im Medizinstudium. Heute verschafft sich meine Schwester mal einen Überblick, vielleicht wäre das Studium auch etwas für sie“, erläuterte Johanna. Ein Schwerpunkt am Tag der offenen Tür war die Onkologie. Auf der „Straße der Krebsmedizin“ konnten sich die Gäste über Prävention, Früherkennung und mögliche Therapien unterschiedlicher Krebserkrankungen informieren.

Bitte ausprobieren!

Erste Hilfe üben, Salbe selber herstellen, einen OP-Roboter steuern, die eigene Lungenfunktion testen – es gab viele Möglichkeiten, sich selbst auszuprobieren. Wer wollte, konnte auch mithilfe einer VR-Brille nachvollziehen, was bei einer Infektion mit Lippenherpes im Körper passiert. Oder eine Bronchoskopie, also eine Untersuchung der Atemwege, vornehmen. So wie Finn-Alexander Stockmann aus Salzgitter. Er schob ein Bronchoskop in die Nase einer Übungspuppe und machte eine interessante Entdeckung. „In den Bronchien habe ich ein kleines Papierkügelchen gesehen. So etwas kann man aus Versehen einatmen“, erklärte der Grundschüler.

Führungen in echte Arbeitsbereiche

Wer sich für Fahrzeuge der Notfallmedizin interessiert, konnte sich ein Notarzteinsatzfahrzeug und den Rettungshubschrauber Christoph 4 von innen ansehen. Führungen gab es außerdem ins Zentrallabor der MHH, in die Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie, in die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, in die Bibliothek sowie in die MTR-Schule – dort fand parallel zum Tag der offenen Tür ein Extra-Aktionstag statt.

Zahlreiche Ausbildungsberufe

Die Veranstaltung bot auch für junge Menschen etwas, die nach einem passenden Beruf suchen. Denn die MHH hat insgesamt 21 Ausbildungsberufe im Angebot, von A wie Anästhesietechnische:r Assistent:in bis Z wie Zahnmedizinische:r Fachangestellte:r. Interessierte bekamen sowohl von Berufserfahrenen als auch von Auszubildenden spannende Einblicke in die unterschiedlichen beruflichen Welten. Die Freiwilligen Dienste informierten über die Möglichkeit eines Bundesfreiwilligendienstes und eines Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahres an der MHH.

Transplantation und Organspende

Ein großes Thema waren auch die Transplantationsmedizin und die Organspende. Das Team des MHH-Transplantationszentrums, Organspendeberatende, Patientenvertretungen und Selbsthilfegruppen standen den Besucherinnen und Besuchern für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Ebenfalls auf dem Tag der offenen Tür vertreten waren das Gleichstellungsbüro, die Evangelische Krankenhaushilfe, die Patientenuniversität und viele weitere.

Text: Tina Götting