FBREK-Zentrum
Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs
Frauen und Männer, in deren Familie gehäuft Brust- und/oder Eierstockkrebs auftritt bzw. Frauen, die selbst jung an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind, finden im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs die richtigen Ansprechpartner.
Das Angebot unseres Zentrums erstreckt sich von der interdisziplinären Beratung und der Genanalyse bis hin zu der Möglichkeit eines intensivierten Früherkennungsprogramms. Für die bestmögliche Versorgung der Ratsuchenden bzw. unserer Patientinnen und Patienten arbeiten unsere Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen der MHH eng zusammen. Das Zentrum ist von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und führt die Auszeichnung "Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.".
Wir sind Mitglied des Europäischen Referenznetzwerks GENTURIS und teilen unsere Expertise zu erblichen Krebserkrankungen.
Das erwartet Sie bei uns
Unser Leistungsspektrum:
Die genetische Beratung ist ein wichtiger Bestandteil in der Patientenversorgung bei Verdacht auf eine erblich bedingte Tumorerkrankung, ein sogenanntes Tumordispositionssyndrom. Erkrankte sowie gesunde Verwandte von Patienten können eine genetische Beratung beanspruchen. Die Beratung ist eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen und wird in den meisten Fällen auch von privaten Krankenversicherungen übernommen.
Während der genetischen Beratung wird - vor allem unter Berücksichtigung der eigenen Krankengeschichte und der in der Familie aufgetretenen (Tumor)Erkrankungen - geklärt, ob ein Tumordispositionssyndrom vorliegen könnte. Wenn dies der Fall ist, kann u.U. eine genetische Untersuchung angeboten werden, dies erfolgt nur bei ausdrücklichem Wunsch und nach ausführlicher Aufklärung. Alle Informationen unterliegen dabei der ärztlichen Schweigepflicht. Im Anschluss an die genetische Beratung wird ein ausführlicher schriftlicher Bericht erstellt und den Ratsuchenden zur Verfügung gestellt.
Die genetische Beratung hilft Ihnen zu klären,
- ob eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten (weiterer) Tumorerkrankungen bei Ihnen oder Ihren Verwandten besteht,
- ob in Ihrer Familie eine Gendiagnostik durchgeführt werden kann und welche Möglichkeiten bzw. Konsequenzen sich aus dem Ergebnis der Gendiagnostik ergeben können.
- ob und ggf. welche spezifischen Früherkennungsuntersuchungen bzw. Nachsorgeprogramme für Sie bzw. Ihre Verwandten geeignet sind
- ob risikoreduzierende Maßnahmen bezüglich der Entwicklung (weiterer) Tumorerkrankungen zur Verfügung stehen
Wenn in der Familie eine krankheitsverursachende Genveränderung (pathogene Variante, pV) identifiziert wurde, kann bei weiteren Familienmitgliedern eine Gendiagnostik durchgeführt werden. Dabei wird geprüft, ob die bekannte pV vorliegt oder nicht. Bei gesunden Verwandten kann dadurch geklärt werden, ob ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht und ob sie die Veranlagung an ihre Nachkommen vererben können (prädiktiver Test).
Wird die bekannte familiäre Variante ausgeschlossen, besteht gegenüber der Allgemeinbevölkerung kein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Es besteht keine Notwendigkeit der Teilnahme am intensivierten Früherkennungsprogramm für Brustkrebs.
Für Ärzte:
Das intensivierte Früherkennungsprogramm wird vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie betreut. Das Programm umfasst dabei eine halbjährliche Tast- und Ultraschalluntersuchung sowie eine jährliche Mammographie und Kernspintomographie (MRT) der Brust.
Aufgrund des jungen Erkrankungsalters beim erblichen Brustkrebs beginnt das intensivierte Früherkennungsprogramm häufig bereits mit 25 Jahren (in einigen Konstellationen früher oder später). Die Kernspintomographie bietet eine bessere diagnostische Sicherheit insbesondere bei jungen Frauen mit einer Mutation im BRCA1-Gen, bei denen die Gefahr besteht, dass bösartige Befunde fälschlicherweise als gutartig interpretiert werden. Die MRT-Untersuchung der Brust wird zyklusgerecht terminiert, da unter Hormoneinfluss eine Vielzahl gutartiger Veränderungen auftreten können, die eine abschließende Diagnose erschweren.
Das Programm wird allen Frauen empfohlen, bei denen nach bestimmten Kriterien eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Brustkrebserkrankung im Laufe des Lebens vorliegt. Dies kann z.B. der Nachweis einer pathogenen (krankheitsverursachenden) Variante in einem Gen sein, das mit familiärem Brustkrebs assoziiert ist.
Für Frauen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko, z.B. bei bereits bestehender Brustkrebserkrankung oder geplanter prophylaktischer Operation, besteht das Angebot für eine Untersuchung und Beratung im Brustzentrum der MHH
Aktuelle Studien
OlympiaNEine multizentrische, offene Phase II-Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Olaparib-Monotherapie und Olaparib plus Durvalumab-Kombination als neoadjuvante Therapie bei Patientinnen mit BRCA-Mutationen und HER2-negativem Brustkrebs im Frühstadium
HerediCaReAufbau eines nationalen Registers zur Evaluierung und Verbesserung risiko-adaptierter Prävention für erblichen Brust- und Eierstockkrebs
Studienplattform des CCC-NWir sind für Sie da.
Institut für Humangenetik Brustzentrum Gynäkologische Psychosomatik
Enge Zusammenarbeit mit den Behandlungspartnern
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Klinik für Plastische -, Hand- und Wiederherstellungschirurgie Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie Institut für Pathologie
Kooperationspartner
Brustzentrum der Medizinischen Hochschule Hannover Gynäkologisches Krebszentrum der Medizinischen Hochschule Hannover Brustzentrum am AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG Brustzentrum Braunschweig, Klinikum Brustzentrum Celle, Allgemeines Krankenhaus Celle Brustzentrum Franziskus Hospital Bielefeld Brustzentrum vom Klinikum Bremerhaven Reinkenheide Brustzentrum Klinikum Region Hannover Standort Robert Koch Krankenhaus Gehrden Brustzentrum Stade-Buxtehude (Klinik Dr. Hancken GmbH) Brustzentrum Sana Klinikum Hameln-Pyrmont Brustzentrum Vinzenzkrankenhaus Hannover Brustzentrum Wolfsburg, Klinikum Gynäkologisches Krebszentrum Klinikum Bielefeld Gynäkologisches Krebszentrum Braunschweig, Klinikum Gynäkologisches Krebszentrum Wolfsburg, Klinikum
Geprüfte Qualität
Das Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs erfüllt die von der Deutschen Krebsgesellschaft festgelegten Qualitätskriterien und erhält die Auszeichnung "Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V."
Mitglied im Europäischen Referenznetzwerk GENTURIS
Wir teilen unsere Expertise zu erblichen Krebserkrankungen
Das europäische Referenznetzwerk (ERN) für erbliche Krebserkrankungen (GENTURIS) verbindet als virtuelles Netzwerk grenzüberschreitend hochspezialisierte Fachzentren in Europa. Ziel ist es, den Zugang zu Diagnose, Behandlung und qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten mit erblichen Tumorrisikosyndromen zu verbessern, unabhängig davon, in welchem Land sie leben. Das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der MHH bringt sich mit seiner besonderen Expertise in das ERN mit ein. Weitere Informationen unter www.genturis.eu.
Weitere Informationen:
BRCA-NetzwerkHilfe bei familiären Krebserkrankungen
Deutsches Konsortium Familiärer Brust- und EierstockkrebsEin deutschlandweiter Verbund von universitären Zentren, mit dem Ziel Ratsuchende bzw. Patientinnen mit einer familiären Belastung für Brustkrebs und Eierstockkrebs bundesweit optimal zu betreuen.
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